Die Autoren des Buches „Mut. Wie Greenpeace die Welt verändert hat“ begehen das Jubiläum der Umweltschutzorganisation mit einer ausführlichen Analyse. Experten und prominente Publizisten, Mitbegründer und Aktivisten kommen in dem Buch zu Wort und erklären, wie Greenpeace Deutschland die Welt in den ersten vierzig Jahren ihres Bestehens bewusster und grüner gemacht hat.
Wobei – Buch? Es ist ein spannendes Format, ein so genanntes MagBook, halb Magazin, halb Buch. Mit vielen Fotos, aber auch Grafiken zu Daten, Zahlen und Fakten. Mit einzelen Artikeln zu unterschiedlichen Themen – ganz wie ein gut gemachtes Magazin, in das man immer wieder hinein blättert.
Vier Jahrzehnte nach der Gründung von Greenpeace Deutschland wird ein Blick auf die Erfolge und Aktionen geworfen. Die Kapitel Feuer, Wasser, Luft und Erde widmen sich Greenpeace- Projekten rund um den Klimawandel, den Schutz der Meere, die Gefahren von CO2, die Folgen der Massentierhaltung und vieles mehr. Dabei blicken die Aktivistinnen und Aktivisten nicht nur auf Erreichtes zurück, sondern widmen sich auch den Aktionen für die größte Herausforderung ihrer Geschichte – und wohl der gesamten Menschheit: die Klimakrise.
Dies ist ein starkes Plädoyer für die Notwendigkeit von Umweltschutz und gemeinsamer Verantwortung.
Greenpeace-Aktion gegen Atomwaffen auf See. Greenpeace protestiert mit Schlauchboot beim Einlaufen des Kriegsschiffs „HMS Arc Royal“ im Hamburger Hafen.
Anlässlich der Buchvorstellung stellten wir einige Fragen an Dr. Thomas Hennigsen von Greenpeace Deutschland.
Literaturboot.de: Ist Greenpeace mittlerweile in der MItte der Gesellschaft angekommen und wie wirkt sich das auf die Wirksamkeit der Kampagnen und der alltäglichen Arbeit aus? Eher positiv oder eher negativ?
Dr. Thomas Henningsen: Eindeutig Ja und Nein!
Ja, denn ökologisches Denken und Handeln ist dank der Umweltbewegung in den letzten Jahrzehnten – und wohl auch besonders durch Greenpeace – längst Teil des täglichen Handelns vieler Menschen und auch vieler Firmen und Betriebe geworden.
Wie sehen Sie Greenpeace im Vergleich zu radikaleren Aktivisten wie Sea Shepherd oder Extinction Rebellion? Gibt es Berührungspunkte oder Kooperationen oder eher eine Abgrenzung?
Wir verfolgen sicherlich im vielen Bereichen die gleichen Ziele – nämlich die Umwelt und die Natur zu schützen vor weitere Zerstörung, aber wählen andere Strategien. Eines unserer Grundsätze war von Anfang an gewaltfrei zu agieren und dem sind wir – Greenpeace – weiter verpflichtet.
40 Jahre Greenpeace Deutschland – ist das nicht die reinste Sisyphusarbeit? Sind nicht die drängendsten Umweltprobleme dramatisch gewachsen? Wie motiviert man sich und andere?
Vielleicht, denn wir laufen – rennen geradezu – auf die größte Umweltkrise aller Zeiten zu – Waldbrände, Stürme, Auftauen der Permafrostböden, Hitzewellen, Verlust der Eiskappen, Dürren, Überschwemmungen, Klimaflüchtlinge – alles nimmt dramatisch zu – aber trotzdem – aufgeben ist eben keine Option. Noch ist die Energie, und der Kampfgeist die Umwelt auch für die eigenen Kinder und die zukünftigen Generationen zu erhalten, immens denn wir können – zumindest die allerschlimmsten Szenarien – noch verhindern. Aber die Zeit wird verdammt knapp – daher ist das Credo – jetzt erst recht.
Zum Schluss bitte Ihren Hinweis: Wie kann sich eine einzelne Person aktiv einbringen?