Man ist nie vor einer positiven Überraschung sicher. So auch auf der idyllischen Insel Årø, wo man als uneingeweihter Besucher fast alles erwartet, nur kein Weingut. Wein, aus der Ostsee, von einer bescheidenen Insel im Kleinen Belt? Wo man doch, als Segler oder auch Landtourist, eher an die häufig verregneten dänischen Sommer denkt, als an sonnenbeschiene Weinberge?
Ausreichend Sonne scheint es hier zu geben. „Auf dieser Insel haben wir ein ganz anderes Klima, als am Festland“, sagt Jakob Lei, seit 2015 ist er der Winzer von Årø. „Im Frühling und Herbst haben wir hier keinen Frost, weil wir vom Wasser umgeben sind, das ist ein sehr großer Vorteil für unsere Reben. Und wir haben durchaus mehr Sonne hier als auf dem Festland!“
Dabei gibt es über 20 Winzer in ganz Dänemark, das seit dem Jahr 2000 von der Europäischen Union als Weinanbaugebiet offiziell anerkannt ist. Die meisten Winzer befinden sich auf Seeland, auch auf Bornholm. Aber auf dem winzig kleinen Årø mit ihren gerade einmal 150 Einwohnern? „Wir produzieren rund 20.000 Flaschen im Jahr“, erklärt Jakob Lei. „Und unsere Produktion ist jedes Jahr ausverkauft!“ Vor allem beliefert
er die Restaurant in der näheren Umgebung, also auf dem jütischen Festland rund um das Städtchen Haderslev. Und ist vollkommen zufrieden mit der Lage der Dinge. „Was will man mehr?“, fragt er. Expansionspläne hegt er jedenfalls nicht.
Also muss man den Wein, auch das eine schöne Erfahrung, am Ursprungsort genießen. Das ist umso angenehmer, als dass es auf dem Årø Vingård neben einem kleinen Laden auch ein sehr gemütliches Café gibt, in dem man nicht nur den Wein trinken, sondern auch sehr köstliche Gerichte bestellen kann.
Doch zurück zum Wein. Die größte Überraschung für mich war der hier hergestellte Rotwein. Es ist ein wirklich süffiger Rotwein, kräftig, von dunkler Farbe, mit vollen Aromen und einem dennoch weichen und harmonischem Abgang. Jakob Lei: „Wir produzieren hier auf Årø sehr gerne Rotwein. Obwohl die Rotw…