War er der erste Grüne? Könnte man so sehen, wenn man die Politik mal weglässt, aber sein hingewandter, akribischer Blick auf die Natur und die großen Zusammenhänge, das ist schon vergleichbar. Vor allem aber war Alexander von Humboldt ein großer Entdecker, wenn eben auch mit anderem Blick als die üblichen Vertreter kolonialistisch expandierender Mächte, die ja vor allem auf der Suche nach Handelsrouten und neuen Kontinenten zum Ausplündern waren.
Ganz anders Alexander von Humboldt, der „Universalgelehrte“. Obwohl er einer reichen preußischen Adelsfamilie entstammte, war er beispielsweise gegen Kolonialismus und Sklaverei. Auf der anderen Seite war es eben gerade diese Herkunft, die ihm sein späteres Gelehrten- und Entdeckerleben erst ermöglichte. Natürlich kann man ihn auch nicht auf seine Herkunft alleine reduzieren, es gehörte zu diesem Leben eben auch dieser große Geist dazu: Entdecken, Forschen, Lernen, Sammeln, Dokumentieren. Die Lebensinhalte dieses vielschichtigen und ungewöhnlichen Menschen.
Spannend wie dieses Leben ist auch dieses Buch darüber. Wie viele später berühmt gewordene Menschen hatte auch Alexander von Humboldt eine unglückliche Kindheit, dann werden seine Freundschaft zu seinen Zeitgenossen Goethe – der nicht nur Dichter, sondern auch ein begeisterter Naturforscher wie Humboldt selbst war – und Schiller geschildert. Und so geht es weiter, wir Leser lernen dabei nicht nur das umtriebige und nicht immer glückliche Leben Alexanders kennen, sondern eben auch einige andere Persönlichkeiten und viele interessante Dinge aus seiner Zeit.
Fazit: Absolut lesenswert und das nicht nur für angehende Bildungsbürger! Jetzt auch als broschiertes Buch.
