Bevor ich nicht selbst Segellehrer wurde, hatte ich keine Ahnung, dass die richtige Planung eines Törns als Thema überhaupt existierte. Aber es ist eine gute Hilfe für unterwegs, vor allem, wenn man mit kleiner Crew nur zu weit unterwegs ist.
Ich kann mich immer noch lebhaft daran erinnern, in meinem ersten kleinen Boot vier Stunden lang vor den Needles auf der Stelle hin und her zu kreuzen. Dieses Boot war 22 Fuß lang und hatte volle Kriechhöhe unter Deck. Bis die Tide endlich kippte war ich 21 Stunden am Stück an der Pinne und halluzinierte, dass die große Ansteuerungstonne eine Yacht war, die im kühlen Morgengrauen dicht an mir vorbei lief und ein Blinklicht im Masttop hatte. Und das alles nur, weil ich den Zeitpunkt meines Auslaufens aus Cherbourg nicht richtig, oder besser gesagt: überhaupt nicht geplant hatte.
Im Laufe der Jahre verliefen meine Trips immer besser. Das lag daran, dass ich nun immer ein paar Minuten vor dem Auslaufen am Kartentisch saß und über die verschiedenen Faktoren nachdachte, die mein Vorankommen bis zum angepeilten Ziel beeinflussen oder beeinträchtigen könnten. Ich entdeckte das, was englische SeglerInnen “Passage Planning” nennen, obwohl niemand da war, der mir erklären konnte, was das sei. Noch viel später wurde ich dafür bezahlt, anderen beizubringen wie man ohne viel Aufhebens sicher von A nach B segelt und da erkannte ich endlich, dass es eine Liste wichtiger Punkte geben könne, die mir all das mühsame Lernen der frühen Jahre hätte ersparen können.
Denn es bedarf nur wenig, einen funktionierenden Törnplan, oder Passage Plan, aufzustellen. Einige „Autoritäten” sähen es am liebsten, wenn wir vor jedem auslaufen einen kompletten Essay verfassten, aber das habe ich immer als unnötig empfunden. Ein so detaillierter Plan, mit genauen Kursen, die man auf jedem Teilstück der Strecke s…