Foto: Nebel über der Ostsee…
Grau wabert es über dem Wasser. Mal scheint es etwas heller zu werden, dann wird die Suppe wieder dicker. Nebelschwaden verdunkeln die ohnehin schon gespenstische Szenerie. Der Wind ist leicht, kleine Wellen kräuseln sich im diffusen Grau. Kein schöner Anblick, auch wenn es ja so gut wie nichts zu sehen gibt. Nebel auf See, in diesem Fall mitten im Skagerrak auf halbem Weg zwischen Norwegen und Dänemark, ist keine sehr beruhigende Erfahrung. Auch wenn der Grauschleier über dem Meer eine trügerische Ruhe vortäuscht.
Dann zerreißt das tiefe Dröhnen eines Nebelhorns die wattige Stille. Alle paar Minuten geht das so. Zum Glück muss ich nichts weiter tun, als weiter in der Cafeteria zu sitzen und meinen lauwarmen Kaffee zu trinken. Hinaus schauen, nichts sehen. Aber was kümmert es mich, ich bin Passagier, dort oben auf der Brücke werden sie schon ihren Job machen.
Aber ich bin ja nicht immer Passagier wie auf dieser Fähre von Larvik nach Hirtshals. Sehr viel öfter segele ich mit
meinem eigenen Boot, auch hier, im Skagerrak, entlang. Und stelle mir gerade vor: Was wäre, wenn ich jetzt dort draußen unterwegs wäre? Bei wenig Wind und noch weniger Sicht. Verdammt nervös wäre ich, um nicht zu sagen ich hätte eine Heidenangst.
Was war passiert?
Ein kurzer, mehr oder weniger spontaner Landausflug über Sylvester nach Norwegen – also per Fähre übers Skagerrak, statt auf eigenem Kiel. Und diese Fähre ist schon beeindruckend, denn die schlappen 90 Seemeilen von Larvik nach Hirtshals schafft sie in lässigen vier Stunden, inklusive Aus- und Einlaufen, Ab- und Anlegen. Mit 25 und mehr Knoten rast das Ding also dahin, auch jetzt, durch den Nebel. Das Nebelhorn dröhnt regelmäßig. Schauerlich hört es sich an, vor allem, wenn man sich als Seemann vorstellt, dass diese „Super Speed“ Fähre trotz Nebel unvermindert schnell durch die Suppe rast. Was ist, wenn man hier lang segelt? Oder wegen dem Nebel womöglich beigedreht hat? Es tutet und – zack – rauscht auch schon so ein „Super…
