The sacred pint alone can unbind the tongue… — James Joyce, Ulysses. The 100th anniversary of the first publication of Ulysses by Sylvia Beach, Shakespeare and Co., Paris is this Wednesday 2 February. („The last Word“ im Online-Segelmagazin Scuttlebutt)
Er gilt als der Vater des modernen Romans. Mit seinem monumentalen Werk Ulysses hat der Ire James Joyce (1822 bis 1941) tatsächlich eine neue literarische Form geschaffen. Ein Meisterwerk, heißt es von vielen. Einfach unlesbar, sagen andere. Tatsächlich ist das umfangreiche Buch mit teilweise seitenlangen Sätzen ohne Interpunktion ein harter Brocken für die lesenden, aber auch eine Insel, auf der sich viele große und kleine Schätze finden lassen, wenn man sich auf den Text einlässt.
James Joyce, ca. 1918. Wikimedia commons
In 18 Textstücken beschreibt Joyce einen einzigen Tag im Leben eines Anzeigenverkäufers einer Dubliner
Tageszeitung, eines Leopold Bloom. Dieser Tag ist der 16. Juni 1904. Ein für Joyce bedeutsamer Tag, denn am 16. Juni 1904 begegntete er seiner Lebensgefährtin, Nora Barnacle, zum ersten Mal. Am „Ulysses“ schrieb er von 1914 bis 1922. Wegen einiger, damals als „obszön“ eingestufter Szenen und Sätze, gab es bei Vorabveröffentlichungen von Teilen des Werkes in Zeitschriften und auch bei der Suche nach einem Verlag immer wieder Schwierigkeiten.
Am 2. Februar 1922 dann veröffentlichte Sylvia Beach, die Gründerin des legendären und noch heute bekannten Pariser Buchladens „Shakespeare & Company“, das Buch in ihrem eigenen Verlag, allerdings hatte auch sie es um einige der umstrittenen Passagen gekürzt. Die einzelnen Kapitel trugen damals noch Überschriften aus Homers „Odysseus“, denn angelehnt an dieses…