Die dänischen Traditionssegler segeln im September wieder ihre schon traditionelle „Regatta“ rund um den Limfjord. Wer möchte, kann an Bord dabeisein.
Martin lässt das alles ganz kalt. Da kann Jesper noch so hektisch am Rad kurbeln, um hinter dem Heck der „Carene Star“ vorbei zu luven, der Schiffsjunge hockt stoisch an Deck und spielt auf seinem Handy. Dann beginnt Jesper zu fluchen: „Der lässt uns nicht vorbei, der Bengel – will der uns denn auf den Strand luven?“ Jetzt sieht sogar Martin von seinem Spiel auf. „Dann gehen wir eben in Lee vorbei!“, ruft Jesper und fällt ab, bis wir die zwei mächtigen Gaffelsegel in Schmetterlingsstellung bringen: Großsegel nach Backbord, Schonersegel nach Steuerbord. Die Topsegel füllen sich mit der leichten Brise, die schweren Spieren schwingen knarzend nach außen. Endlich ein Windhauch. „Fast zwei Knoten Fahrt!“, grinst Jesper.
Trotz der 340 Quadratmeter Segelfläche braucht es schon einigen Wind, um den knapp 30 Meter langen Zweimast-Gaffelschoner „Haabet“ auf Trab zu bringen. Bei diesem lauen Lüftchen spielt sich das Drama also in Zeitlupe ab. Aber ein Drama ist es immerhin, denn wenn sich diese alten Gaffelschoner Bord an Bord durchs Wasser schieben, sehen sie aus wie feindliche Flotten, bekalmt vor Trafalgar. Langsam, gaaanz langsam kriecht unsere „Haabet“ an dem imposanten Dreimaster „Marilyn Anne“ und dem nicht weniger eindrucksvollen Dreimast-Topsegelschoner „Carene Star“ vorbei. Wir halten den Atem an, selbst Martin verfolgt jetzt gespannt jeden Zentimeter, den wir gegenüber den anderen gut machen – und dann bleiben wir abermals im Ö…