Abenteuerlustig, warmherzig, großzügig und hilfsbereit, mit einem wunderbaren Sinn für schrägen Humor: Larry Pardey war ein großartiger Mann. Einer, der, gemeinsam mit seiner Frau Lin Inspiration und Vorbild für viele, viele Fahrtensegler war – in etwa so, wie eine Generation zuvor ihre Freunde Eric und Susan Hiscock es auch schon gewesen waren. Mehr als 200 000 Seemeilen segelten Lin und Larry, mehrmals um die Welt und wer weiß wohin überall, in ihren beiden selbst gebauten Holzbooten. Beide davon unter 30 Fuß lang und beide ohne Maschine und Elektrik. „Go small, go simple, go now!“ war immer ihr Motto gewesen.
Nun ist Larry Pardey gestorben, in Neuseeland, wo die beiden schon seit vielen Jahren zuhause waren. Vor gut einem Vierteljahrhundert schon kauften sie eine kleine Insel in einem wunderbaren Naturhafen, North Cove, nicht sehr weit entfernt von Auckland und doch wie in einer anderen Welt. Ein von der üppigen. Natur überwuchertes, zerfallenes Haus und eine kleine Werft mit einem klapprigen Steg davor konnten die beiden in den folgenden Jahren nach und nach restaurieren und das Haus bewohnbar, den Steg benutzbar machen. Larry ist in einem Pflegeheim ganz in der Nähe verstorben. Er litt an Parkinson und Demenz und hatte vor einem Jahr einen schweren Schlaganfall.
In North Cove gibt es auch ein Camp für Kinder und Jugendliche, die dort segeln und Kajakfahren lernen, sowie das Leben am Wasser und an sich kennenlernen. Gemeinsam mit einem langjährigen Freund spendierte Larry diesem Camp ein kleines Observatorium, damit die Kinder hier auch den Sternenhimmel betrachten, erforschen und kennenlernen können – die Sterne, die Lin und ihn über so viele Jahre hinweg den Weg über die Ozeane gewiesen haben. Dies ist das „Larry Pardey Observatory“. Wer im Andenken an Larry etwas spenden möchte, was zum Unterhalt und weiteren Betrieb dieses Observatoriums beiträgt, kann dies über eine Facebook-Gruppe tun, die Lin eigene dazu eingerichtet hat: dies ist der Link dahin.
Zusätzlich gibt es noch eine „Tribute Edition“ ihres ersten Buches, Cruising in Serrafyn, das mittlerweile ein Klassiker der Segelliteratur ist. Alle Erlöse aus dieser Tribute Edition gehen ebenfalls an das Observatorium, dies ist der Link zum Buch.
Hier geht es zum Literaturboot-Text über die wirklich lesenswerte Biografie von Lin und Larry Pardey, geschrieben von Herb McCormick – besser als er, ebenfalls langjähriger Freund der beiden, kann man über Lin und Larry kaum schreiben.
Zum Abschluss noch ein Zitat von Arthur Ransome, das Larry besonders liebte: „Grab a chance and you won’t be sorry for a might have been!“