Kleine Vorschau auf den Bücherfrühling 2017

Das neue Jahr hat begonnen – Ihnen alles Gute für 2017! – , meine kleine Winterpause ist vorüber und, nein, es wird allen Anzeichen zum Trotz auch in diesem gerade angebrochenen Jahr nicht alles nur furchtbar werden. Ganz sicher nicht. Gute Bücher zum Beispiel sind immer ein verlässlicher Lichtblick und es werden auch in 2017 viele neue, spannende, tolle, begeisternde Titel erscheinen. Hier und heute an dieser Stelle nur fünf neue Bücher als ein winzig kleiner Ausschnitt aus den angekündigten Neuheiten des Frühjahres 2017, de wir Ihnen bestimmt alle noch so nach und nach auf diesen Seiten ausführlich vorstellen werden – da wir (bis auf eine Ausnahme) noch keines der Bücher gelesen haben, greifen wir zur Beschreibung der Bücher in diesem Fall ausnahmsweise einmal auf die Verlagstexte zurück.

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Bereits am 30.Januar erscheint ein zugleich böses und witziges Buch, welches ziemlich aktuell ist: Die Kunst, andere mit seinen Reiseberichten zu langweilen von Matthias Debureaux sollte den gefühlt siebeneinhalb Milliarden Reisebloggern zur Pflichtlektüre verordnet werden. Das jedenfalls schreibt der Verlag dazu:

„Reisen bringt das Bedürfnis mit sich, von seinen Reisen zu erzählen. Früher am gefürchteten Diaabend, heute mit einem endlosen Strom aus Posts, Pics und Messages. Debureaux erzählt pointiert und ironisch von einer unserer großen Schwächen und wie sie auf die Spitze getrieben wird. Woher kommt es bloß, unser unbezwingbares Verlangen, andere mit unserer beeindruckenden Abenteuerfreude und den tiefgründigen Begegnungen mit anderen Kulturen zu quälen? Seit es Social Media gibt, auch noch in Echtzeit – zu jeder Tages- und Nachtzeit informiert der Reisende seine Mitmenschen darüber, an welchem Ort sich sein Gesicht gerade vor welchem Hintergrund befindet. Mit dem Handbuch von Debureaux lernt man, wie der Reisebericht sich weiter ausbauen lässt, welche Wendungen uns ins optimale Licht rücken, und zwar noch vor der Abreise, während der Tour und sowieso nach der Rückkehr. Jeder darf sich wiedererkennen; unser Lachen über den albernen Touristen meint uns selbst. Unterhaltsam, böse und klug: Mit Debureauxʼ Einmaleins der Reiseerzählung hat man sein Publikum eisern im Griff.“

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Ein ganz anderes, aber mindestens ebenso spannendes Werk erscheint am 20. Februar und trägt den schlichten Titel Flut. Hier wird das „wilde Leben der Gezeiten“ beschrieben, von Hugh Aldersey-Williams. Das schreibt der Verlag:

„Die Hälfte der Menschheit lebt an Küsten – trotzdem wissen viele von uns wenig über die Elementarkraft der Gezeiten. Und das obwohl deren physische Präsenz uns seit jeher beeinflusst und vielleicht sogar unsere DNA miterschaffen hat. Schon Aristoteles brachte ihre Unberechenbarkeit zur Weißglut, und ihre potenziell zerstörerische Kraft wird die Menschheit auch in Zukunft betreffen. Hugh Aldersey-Williams beschreibt, wie der Mensch die Gezeiten erforscht, und verbindet die Wissenschaft von Ebbe und Flut mit großen Erzählungen und Mythen. Der Autor porträtiert die faszinierendsten und am meisten gefürchteten Tide-Orte unseres Planeten – von den stärksten Gezeiten in Nova Scotia in Kanada bis zur zerfallenden Küste Ostenglands. Er beweist, dass die Gezeiten eine Macht sind, die der moderne Mensch nach wie vor unterschätzt. Nehmen Sie Platz, das große maritime Drama mit einer Länge von 12 Stunden und 30 Minuten beginnt.“

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Am 7.März dann kommt ein Buch heraus von einer meiner ganz besonders geschätzten Autorinnen, Isabelle Autissier, und das nicht nur, weil sie einst alleine um die Welt segelte. Sie hat sich viel in den hohen Breitengraden herum getrieben und kennt sich dort sehr gut aus. Daher konnte auch nur sie ein Buch wie dieses schreiben: Herz auf Eis. Das schreibt der Verlag dazu:

„ Sie sind jung und verliebt und haben alles, was sie brauchen. Aber ihr Pariser Leben langweilt sie, also nehmen Louise und Ludovic ein Sabbatjahr und umsegeln die Welt. Bei einem Ausflug auf eine unbewohnte Insel vor Kap Hoorn reißt ein Sturm ihre Jacht und damit jegliche Verbindung zur Außenwelt mit sich fort. Was als kleiner Ausbruch aus dem Alltagsleben moderner Großstädter gedacht war, mündet urplötzlich in einen existenziellen Kampf gegen Hunger und Kälte. Nicht weniger aufreibend ist das psychologische Drama, das sich zwischen den Partnern entspinnt. Wer trägt die Schuld an der Misere? Wer behält die Nerven und trifft die richtigen Entscheidungen? Und was wird aus der Liebe, wenn es ums nackte Überleben geht? Herz auf Eis ist ein Psychothriller der Emotionen – und die einsame Insel ein Sinnbild für alle großen Herausforderungen, denen sich die Liebe zuweilen stellen muss.“ Und das schrieb die Zeitung Corse Matin: „Diese Lektüre ist eine Extremerfahrung.“

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Ein neu übesetzter, großartiger Klassiker erscheint nur wenige Tage später, am 13. März: Die Schattenlinie von Joseph Conrad. Auch hier der Verlagstext:

„Der junge Kapitän geht auf seine erste Fahrt. Doch unter der Mannschaft wütet das Tropenfieber, und draußen auf dem Meer gerät das Schiff in eine Flaute, treibt Tag um Tag nur noch im Kreis. Aus dieser Extremsituation machte Joseph Conrad einen der großen Romane der Weltliteratur. Was im Hafen von Bangkok als einfache Geschichte beginnt, führt in eine tödliche Bewährungsprobe. Als in den Chininfläschchen sich kein Medikament, sondern nur gefälschtes weißes Pulver findet, kommt es zur Katastrophe. Die Schattenlinie – das ist für Joseph Conrad der scharfe Grat zwischen Jugend und Erwachsensein. Will der Kapitän mit seinen Leuten überleben, muss der jugendliche Träumer sich unter dem teilnahmslosen Himmel zum verantwortlich Handelnden wandeln. So wird der spannende Roman zum unvergesslichen Bild von Conrads realistischer und melancholischer Lebenshaltung. Daniel Göske gibt Conrads unverwechselbarer, klarer und einfühlender Sprache endlich eine Gestalt, die einem der größten Meister des Romans angemessen ist.“

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Noch ein Buch vom „Ende der Unschuld“ ist 32 Tage Juli von Christoph Schulte-Richtering, dieser Roman kommt am 22. April heraus. Und das schreibt der Verlag darüber:

„Zwei Männer wiederholen eine Reise, die sie vor dreißig Jahren schon einmal gemacht haben, damals, im heißen Abi-Sommer, in dem Jayjay und Tiggy zum ersten Mal allein losfuhren: Es war ein Aufbruch in die ganz, ganz großen Ferien und in das Chaos, das zum Erwachsenwerden dazugehört. An der gleißenden Küste Portugals tappten die beiden von einem Sonnenölnäpfchen ins nächste. Aber sie entdeckten auch die Freiheit und die Liebe samt ihren Gefahren. Nach einer überstürzten Abreise nahmen sie ein dunkles Geheimnis mit: Erst ging es nur um die schöne Luisa, doch dann ließen sie sich auf diese dumme Mutprobe ein … Jetzt, viele Jahre später, spüren Jonas und Christian die kleinen Krisen, die Männer mit Ende vierzig so befallen. Mit neu erwachtem Abenteuergeist wollen sie sie bekämpfen – und endlich die offenen Fragen beantworten. Die Suche nach Luisa und einem Motorrad im blaugrünen Atlantik entführt die beiden auf eine Zeitreise, zurück in jenen verzauberten Sommer.“

 

„Ein Genuss“, findet Jan Böhmermann, der es offenbar schon gelesen hat. Und Klaas Heufer-Umlauf meint: „Nach dem Lesen von ‹32 Tage Juli› weiß ich gar nicht, was schwerer ist: Erwachsenwerden oder Älterwerden. Denn beides passiert einem ja, und man kann eigentlich nur alles falsch machen. Mit der Geschichte von Tiggy und Jayjay wird’s aber leichter. Man lernt, wie es nicht geht, und versteht doch, was zu tun ist. Unbedingt lesen.“

 

Unbedingt lesen. Das sind doch die passenden Schlussworte an dieser Stelle. In diesem Sinne viel Vergnügen auch mit dem literarischen 2017!

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