NABU – Auf dem Treffen der Vertragsparteien des Übereinkommens von Barcelona in Antalya in dieser Woche haben sich die Mittelmeerstaaten darauf geeinigt, ein Emissionskontrollgebiet für Schwefelemissionen (Mediterranean Emission Control Area – MedECA) zu benennen.
Gemäß den Routinen der Entscheidungsfindung bei der Internationalen Schifffahrtsorganisation könnte die MedECA im Januar 2025 in Kraft treten.
Ein Passus zur Reduktion von schädlichen Stickstoffemissionen von Schiffen wird vorerst nicht in die Vorlage für die IMO aufgenommen. Die Küstenländer haben sich aber darauf geeinigt, in den nächsten zwei Jahren daran zu arbeiten, auch hierfür eine Emission Control Area einzuführen.
Für saubere Wasser – und Luft. Hier auf Mallorca.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller dazu:„Die Entscheidung der Mittelmeerstaaten für eine Umweltzone auf See ist ein großer Schritt vorwärts zu sauberer Luft im Mittelmeer-Raum. Der NABU hat diese Idee 2015 in die Region
getragen, nachdem die Nord- und Ostsee zu einer Umweltzone auf See deklariert wurde. Wir haben zusammen mit unseren Partnern viele Jahre auf dieses Ziel hingearbeitet, um endlich das giftige Schweröl aus den Tanks zu bekommen und das Risiko für Schwerölkatastrophen zu senken. Jetzt haben wir einen ersten wichtigen Schritt für das Mittelmeer erreicht.“
Beate Klünder, NABU-Schifffahrtsexpertin: “Der Wermutstropfen der Entscheidung ist, dass wir keine wirksame Regulierung erreichen konnten, um die schädlichen Stickoxidemissionen von Schiffen zu reduzieren. Dies ist enttäuschend, da umfassende wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass nur ein gemeinsames Vorgehen gegen die umwelt- und gesundheitsschädlichen Schwefel- und Stickstoffemissionen maximale Erfolge für Natur und Gesundheit bringen. Eine kombinierte ECA im Mittelmeer könnte ab dem Jahr 2030 jährlich 3.100 bis 4.100 vorzeitige Todesfälle vermeiden.“ Nach fast zehn Jahren erfolgreicher ECA in der Nord- und Ostsee lägen genug Erfahrungen zu den po…