Die dänische Nordseeküste im Sommer kann ein wunderbares Segelrevier sein (hier geht es zu einem Artikel dazu), doch im Winter ist es im Watt hinter den Inseln Nordfrieslands und an der langen Küste Jütlands selbst für unerschrockene Seefahrer doch eher zu rau und grau, als dass dann n och wirkliche Freude aufkommen würde.
Dies allerdings lockte mich dann doch, im Winter, nach Rømø. Meine Liebe zu Austern, einst im sonnigen Frankreich entdeckt und kultiviert, kann ich nun auch im ansonsten tristen nordischen Winter genießen. Wie wunderbar ist das! Auch wenn ich dazu die Anreise zur Insel nicht auf eigenem Kiel, sondern vier Rädern unternommen habe…
Dies ist der Bericht über eine ganz „normale“ Austernsafari auf Rømø im November.
Es wabert grau, geheimnisvoll, gespenstisch. Frühmorgens, viel zu früh also an diesem Wochenende im Spätherbst
stapfe ich mit einer Gruppe Dänen am Deich entlang. Der Tag hat überhaupt noch nicht richtig angefangen. Zu sehen ist so gut wie nichts, Wiesen und Watt geben ohnehin nicht viel her fürs Auge und auch das bisschen verschwindet heute morgen im nebligen Grau. Der einzige Halt fürs Auge ist der Deich, der aber ein paar Meter weiter in der trüben Suppe verschwindet.
Was mache ich hier eigentlich, um diese ungemütliche Tageszeit? Immerhin, es geht darum, einen kleinen Schatz zu heben. So stapfe ich mit derben Gummistiefeln, in dicker Jacke und Mütze verpackt mit etwas 20 anderen Menschen über den Deich und auf das Watt zu. Noch ein paar Tipps und Ermahnungen zur Vorsicht von unserer, trotz der Uhrzeit unverschämt fröhlichen Anführerin Bente, dann geht es raus. Ins Watt, wo noch vor ein paar Stunden Wasser war. Es ist jetzt etwa eine Stunde vor Niedrigwasser, wi…