Helgoland und Schreiben. Für die Autorin hängt das beides eng zusammen, ich glaube, sie ist fast nie nach Helgoland gefahren, ohne dort schreiben zu wollen. Einfach nur so fährt man ja auch nicht nach Helgoland – oder eben doch? Wie auch immer, ihr Stil ist luftig und fluffig wie ein Inseltag, ein angenehmer Plauderton nicht ohne Wortwitz. Und auch ich, der den roten Felsen einmal ganz gut kannte, weil ich ein paar Saisons lang dauernd hin gesegelt bin von Hamburg aus, also auch ich erfahre hier tatsächlich noch die eine oder andere Tatsache über die Insel, die mir neu ist. Jedenfalls dann, wenn die Autorin über die Insel schreibt und nicht übers Schreiben.
Vor allem, was mir sehr sympathisch ist, räumt auch sie mit diesem blöden Slogan der „Hochseeinsel“ auf. Das wiederum wussten wir natürlich, die Deutsche Bucht ist kein Ozean und Helgoland auch ganz sicher keine Hochseeinsel, aber dass auch dies hier zur Sprache kommt, bringt ihr von mir einen weiteren Punkt ein.
Dies, und dass ich hier auch den Schriftsteller James Krüss treffe und etwas mehr über dessen Leben erfahre. Von dem ich bisher eben nur wusste, dass er Helgoländer war, seine Bücher selbst sagten mir bisher nicht viel.
Relativ weniger anfangen kann ich mit den Passagen über das Schreiben an sich, aber das liegt ausschließlich an mir selbst. Als Autor habe ich auch so meine Probleme beim Schreiben und auch mit Deadlines, mein Verleger hat so seine leidvollen Erfahrungen damit die ich an dieser Stelle nicht vertiefen möchte, mein Problem halt. Für alle anderen sind sicher auch die Schreib-Passagen lesenswert, für mich ist es eben vor allem alles, was Isabel Bogdan über Helgoland schreibt.
Lange ist es her, seit ich so regelmäßig zum „roten Fuselfelsen“ segelte. Allmählich ist es mal wieder an der Zeit, auch wenn mein Schiff heute auf der Ostsee und nicht mehr in Hamburg liegt. Auch das hat mir die Lektüre dieses Buchs klar gemacht.