Mehrmals am Tag kommt die Inselfähre aus Nogersund in den voll belegten Hafen von Hanö gerauscht und jedes Mal staune ich, wie dicht sie an die äußeren Päckchenlieger kommt, vor allem wenn sie mit Schwung rückwärts ablegt. Vom ganz außen liegenden Boot, denke ich, könnte man die stählerne Bordwand der Fähre dann gewiss berühren, aber die Leute im Cockpit bleiben ganz gelassen.
So gelassen, wie die Stimmung auf dieser kleinen Insel überhaupt ist. Und nicht nur auf dieser. Inseln, kleine Inseln haben ja fast immer etwas Beruhigendes. Überall auf der Welt. Das Leben schaltet hier einfach einen Gang runter. Allerdings wird morgen, wie überall in Schweden, Mittsommer gefeiert. Schauen wir mal, was dann so alles passiert.
Als wir morgens um fünf die Insel ansteuerten, freute ich mich. Es ging noch eine leichte Dünung, vom Wind der
Nacht, weiter draußen. Nun aber die Ruhe in der Abdeckung der Insel. Das dunkle Grün der Silhouette. Ich freute mich aufs Entdecken dieser neuen, frischen, mir unbekannten Insel. Ich freute mich über die wunderschöne, milde, mittendrin auch windige Nacht, um zwei Uhr morgens hatte ich das Großsegel geborgen und nur unter der Genua segelten wir auch dann noch mit vier bis fünf Knoten weiter, unter Vollzeug war es plötzlich angespannt gewesen und mit sechs, sieben Knoten Fahrt wären wir viel zu früh hier bei der Insel angekommen. Ich freute mich, jetzt im ersten Sonnenschein hier anzukommen. Meine Töchter schliefen unter Deck und ich ließ sie, ganz egoistisch, weiter schlafen. Diese Stimmung wollte ich ganz für mich alleine.
Hanö, die Insel der Künstler
Hanö ist nicht nur die Namensgeberin der ganzen großen Hanöbucht, es ist auch eine Insel der Kunst und der Künstler, wie ich schon beim ersten Gang an Land merke. Immer mal wieder findet man eine Skulptur, meist aus Holz und immer ist sie wunderschö…