Es ist da – zumindest kann es ab sofort bestellt werden: Cold Waters. Ein sehr schönes Buch über eine offenbar sehr schöne Reise. Toll fotografiert, gut erzählt, klasse Layout, ein kleines Gesamtkunstwerk, ein Buch wie es sein soll. Hochwertig von Inhalt und Herstellung, eine Freude es in die Hand zu nehmen und immer wieder darin zu lesen, zu schauen, zu blättern.
Niklas Marc Heinecke (links) und Joscha Brörmann (rechts)
Worum es geht? Zwei Freunde segeln, mal mit und mal ohne weitere Begleitung an Bord, von Deutschland, beziehungsweise Norwegen aus in die Karibik. Aber nicht auf der so ausgelatschten Barfußroute: „Wenn sich bei der beliebten Regatta ARC jeden Winter massenhaft Boote gleichzeitig durch den warmen Korridor schieben, sieht das auf dem Radar wie der Feierabendverkehr vor dem Elbtunnel aus“.
So steht es gleich zu Anfang im Buch. Und: „Stattdessen zog es uns nach Norden. Dorthin, wo die Wikinger den Ozean überquert haben und wohin sich nur wenige Schiffe mit Verrückten wie uns verirren“. Praktisch hieß das: Von Norwegen zu den Färöer-Inseln, weiter nach Island, dann über Grönland und Labrador zur nordamerikanischen Ostküste und, nach einem Abstecher nach New York, über Bermuda nach Martinique.
Worum es noch geht? Natur erleben, Horizonte verschieben, Menschen kennenlernen und Perspektiven schaffen – zumindest für den Autor dieses prächtigen Bildbandes, den Fotografen Niklas Marc Heinecke, einer der beiden eingangs erwähnten Freunde.
Viel mehr Worte möchte ich an dieser Stelle gar nicht mehr machen. Außer, dieses Buch wirklich zu empfehlen; die Gewässer mögen größtenteils kalt gewesen sein aber die Leserinnen wird das Buch gewiss nicht kalt lassen. Wer angesichts dieses Buches keine Lust auf Reisen, Abenteuer, Segeln bekommt, der wird vermutlich ein Leben lang Couchkartoffel bleiben. Ach ja, übrigens ist das Buch, weil es so gut gemacht ist, auch eine ganz angenehme und schöne Alternative zu all den bunten You Tube Bildern voller junger, knapp bekleideter Menschinnen, die sich ja offenbar in großen Rudeln in tropischen Gewässern herumtreiben. Das, zumindest, könnte der Eindruck sein, sieht man die Seglerwelt vor allem durch die entsprechenden Video-Kanäle – aber das ist ein anderes Thema. Bleiben wir hier lieber bei diesem wunderbaren Buch!
Hier können Sie das Buch Cold Waters bestellen.
Endstation Sehnsucht? Auf Martinique endete die Reise – vorerst, auch bedingt durch die Corona-Umstände
Eine Antwort
Nach längerer Segel-Abstinenz bekam ich dieses Buch in meine Hände und ich bin begeistert von den Bildern, der Reise und der Logbuchartigen Erzählung. Mein Fernweh ist voll erwacht und ich plane einen nächsten Törn. Mehr kann ein Buch bei mir nicht erreichen. Danke fürs Mitnehmen! Volle Kaufempfehlung!