Es ist fast wie ein kleines Dejà-vu. Die Insel Frederiksø im Hafen von Svendborg, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen „Erbseninsel“ neben Christiansø, war bis 2011 Standort einer großen Schiffswerft. Die ist nun weg und seither zieht es vor allem kreative Köpfe und junge Menschen dorthin. Zu beobachten war das schon in Kopenhagen, nur in viel größer, auf der Halbinsel Refshaleøen, bis 1996 Heimat der riesigen Werft Burmeister & Wain. Schon hier zogen zunächst vor allem Kreative in die Industriebrache, sorgten für neues Leben und bereiteten die weitere Stadtplanerische Entwicklung vor. Heute ist die Halbinsel ein spannender neuer Stadtteil von Kopenhagen, unter anderem auch Heimat des jahrelang zum besten Restaurant der Welt gewählten „noma“.
Holzschiffsanleger in Svendborg
Doch zurück in das idyllische Südfünen. Eine ähnliche Entwicklung, wenn auch in stark verkleinertem Maßstab, zeichnet sich nun also in Svendborg ab. Dank ihrer Lage und der vielen Fährverbindungen gilt die Stadt gerne auch als Hauptstadt des Südfünischen Inselmeeres, auf Deutsch auch gerne als „Dänische Südsee“ bezeichnet. Wem nun aber die viele schöne Natur dort zu einödig wird und gerne etwas ins Leben eintauchen möchte, ist im nahen Svendborg bestens aufgehoben.
Blick auf das Segelmuseum
Und hier eben auf der Insel Frederiksø, die wie gesagt mitten im Hafen liegt: Ich liebe kurze Wege! Kulturhaus, Bars, Theater, Ausstellungen – alles da. Und, vor allem, das Segelmuseum, „Danmarks Museum for Lystsejlads“, ist natürlich einen Besuch wert. Über 40 alte und interessante Boote sowie viel Zubehör in einer alten Werfthalle, dazu eine offene Musumswerkstatt locken hier die Besucher an. Betrieben ausschließlich von begeisterten SeglerInnen, ist dies ein charmanter Ort auch zum Austausch über klassische Boote. Denn das Museum betreibt auch einige segelnde Schönheiten, die noch im aktiven Einsatz sind, und organisiert einmal im Jahr die beliebte „Svendborg Classic Regatta“.