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Wellenzeit

Dies ist eines meiner liebsten Weltumseglerbücher. Und es ist vergriffen. Aber es gibt einen Lichtblick: Das E-Book dazu ist neu im Aequator Verlag erschienen. Es geht um das wundervolle Buch „Wellenzeit“: Drei segeln um die Welt. Alexandra (die Autorin), Peter und der gemeinsame Sohn Finn, damals noch im Grundschulalter. Und das nicht auf irgendeinem langweiligen Luxusplastikschiff, sondern stilecht auf einem einfachen Wharram Katamaran. Der sich ganz offenbar allerbestens bewährt hat, in allen Situationen, in die im Laufe einer mehrjährigen Weltumsegelung – viereinhalb Jahre in diesem Fall – nun schon mal jeder kommt. Das schreibt Peter über sein Boot: „Unser Boot ist einfach zu segeln und lässt sich vor allem alleine segeln. Vor unserer Abreise hatten wir eine größere Liste von Dingen, die wir noch unterwegs anschaffen wollten, wie zum Beispiel einen Wassermacher. Den haben wir, wie viele andere Dinge, nicht gekauft. Wir hatten immer ausreichend Wasser an Bord und auch sonst haben wir nichts vermisst. Je simpler das Boot, desto mehr Zeit für die vielen Abenteuer.“

Das sagt ja schon etwas über das Boot, vor allem aber noch mehr über die drei selbst aus. Über die Grundeinstellung, mit der sie ihr großen Abenteuer angingen.

Aber wir reden hier über das Buch, nicht über das Boot. Darüber wird im Buch berichtet, aber – dies ist die einzige, wirklich allereinzige kritische Anmerkung: Für echte Wharramfans, für alle, die vor allem über das Boot (eine knapp 12 Meter lange „Narai Mk IV“) mehr erfahren wollen steht hier eher etwas zu wenig. Denn es geht hier um das Abenteuer und vor allem um die Menschen und deswegen ist es ja auch gerade so ein lesenswertes Buch. Mit Witz, Charme und herzerweichender Ehrlichkeit nimmt die Autorin uns mit auf ihre Achterbahn der Emotionen, die wohl jeder, der noch irgendwas merkt, an Bord und auf See und in exotischen Orten durchmacht. Nur leider berichten die wenigsten darüber, beschränken sich auf die immer gleichen, einfallslosen Beschreibungen der Segelanekdoten und Landschaften.

Umso erfrischender anders ist dieses Buch. Der Text ist immer mal wieder angereichert durch originale E-Mails, die Alexandra von Bord aus an ihre Freundinnen, Freunde und Familie zu Hause in Österreich geschickt hat, es gibt Tagebucheintragungen und ab und zu auch mal „Finnische Betrachtungen“ des Sohnes Finn. Auch das alles ungeschönt, die Mails und Tagebuchseiten drücken sehr gut momentane Stimmungen aus, auch ist es zuweilen ganz lustig, das Geschehen an Bord mal durch Kinderaugen zu betrachten. Was aber noch viel wichtiger dabei ist: Das alles wird nicht übertrieben, es wird weder zur Masche, noch zur Effekthascherei.

Fazit: Ein tolles Buch über die tolle Reise einer tollen Familie. Denn vor allem das wird hier ganz deutlich: Alexandra und Peter sind ganz offenbar so etwas, wie ein Traumpaar. Egal, was auch passierte – die Beziehung der beiden jedenfalls an Bord, im Buch, hielt und half. Das ist Entscheidend. Wie schön, auch das zu lesen!


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