Maritime Literatur im Frühjahr 2013? Ein Feuerwerk! Tolle Bücher warten darauf, von uns entdeckt zu werden. Und, das einmal vorweg, ein tolles neues Produkt (Text gefunden im Diogenes Magazin):
Anthony McCarten
Jetzt neu: Das Buch
Ich habe da eine Theorie. Stellen wir uns einmal vor, ein Tüftler namens Johannes Gutenberg hätte im Jahre 1439 das iPad erfunden, und ›Das Buch‹ habe Steve Jobs sich eben erst ausgedacht, das neueste Wunderding von Apple. Statt uns Sorgen um die Zukunft des Buches zu machen, wären wir jetzt krank vor Sorge um die Zukunft des E-Books. Und hier hätten wir nun Steve Jobs, der uns davon überzeugt, dass sein neues Produkt das überlegene ist…
»Ladies and Gentlemen, willkommen in Palo Alto, Kalifornien. Ich bin Steve Jobs. Wir alle wissen, es kommt immer wieder einmal ein revolutionär neues Produkt auf den Markt, und anschließend ist nichts mehr, wie es war! Aber bevor ich davon erzähle, will ich Ihnen erst einmal eine Frage stellen: Wenn Sie eine Geschichte lesen wollen, einen Roman zum Beispiel, geht es Ihnen da nicht auf die Nerven, dass Sie dafür ein kaltes, schweres, lebloses Stück Metall in der Hand halten müssen? Eins, das dauernd aufgeladen werden muss? Mit dem Sie sich nicht in die Badewanne trauen? Und das Sie nicht, wenn Sie die Nase voll davon haben, quer durchs Zimmer schleudern können? Nun, wir bei Apple sind stolz darauf – ja wir sind regelrecht begeistert –, dass wir Ihnen heute ein revolutionäres, neuartiges Produkt anbieten können, das wir ›Das Buch‹ nennen! Und hier ist es. (Hält es in die Höhe.)
Großartig, was? ›Das Buch‹. Ist das nicht einfach schön? Und jetzt fragen Sie mich, was ist neu daran? Zuerst einmal: Es kann jedes Format haben. Jede Farbe. Jedes hat eine ganz eigene Identität. Außerdem funktioniert es ohne Batterie. Ich wiederhole: ohne Batterie. Von jetzt an wird jeder Titel seinen unverwechselbaren Umschlag haben, seinen eigenen dreidimensionalen Raum einnehmen – ja zum Teufel, Sie können sogar mit einem Stift draufschreiben, und den Stift bekommen Sie von uns kostenlos dazu. Es ist … sofort lieferbar! Und wenn Sie Ihr eigenes Exemplar bekommen, dann fühlen Sie einmal, wie das in der Hand liegt, wie das ist, wenn man es aufschlägt. Ein unglaubliches Gefühl. Und es hat sogar… seinen eigenen Geruch! Und als wäre das nicht schon genug, stellen wir Ihnen heute ein weiteres Produkt vor, wie die Welt es noch nicht gesehen hat, und nennen es ›Das Bücherregal‹ – das universelle Speichermedium (oder usm), in dem Sie Ihre Bücher aufbewahren können. Und wenn Ihre Freunde vorbeikommen, dann können sie jetzt erstmalig sofort sehen, was Sie gelesen haben! Wir sind überzeugt, das wird sogar Gespräche in Gang bringen. Sie wissen doch noch, wie das war, als man sich miteinander unterhielt?
Ladies and Gentlemen, wir sind davon überzeugt: Das Buch ist das beste Medium zur Literaturvermittlung, das je erfunden wurde. Wir lieben es… und wir wissen, auch Sie werden es lieben! Ich bin Steve Jobs. Ich danke Ihnen.«
Aus dem Englischen von Manfred Allie / Aus dem Diogenes Magazin
Doch was haben wir für das Frühjahr an maritimen Büchern auf dem Radarschirm? Zum Beispiel maritime Krimis. Ann Rosman haben wir bereits vorgestellt. Neu ist auch das Buch „Seeluft“ von Friedrich Dönhoff (erschienen bei Diogenes) – ein Hamburg-Krimi mit Hafen- und Meeresduft. Es geht um das aktuelle Thema Geld vs. Umwelt. Wirtschaft oder saubere Luft. Zwischen den Aktivisten von Ökopolis und der Hamburger Reederei Köhn herrscht Streit. Aber das ist nur der Anfang. Hinzu kommen: Die Leiche eines Reeders. Und das gut gehütete Familiengeheimnis des Ermittlers.
Mehr etwas für Binnenschipper mit frankophiler Ader ist das neue Buch von Martin Walker, „Femme Fatale“ (Diogenes). Das Périgord ist ein Paradies für Schlemmer, Kanufahrer und Liebhaber des gemächlichen süßen Lebens. Doch im April, kurz vor Beginn der Touristensaison, stören ein höchst profitables Touristikprojekt, Satanisten und eine nackte Frauenleiche in einem Kahn die beschaulichen Ufer der Vézère. Und Bruno, den örtlichen Chef de police, stören zusätzlich höchst verwirrende Frühlingsgefühle.
Bei mare ist dagegen ein ganz norddeutscher Küstenkrimi voll frischer Ostseeluft verlegt worden: Claudia Rusch, „Zapotek und die strafende Hand“. Der Kommissar Zapotek möchte gerne ein Jahr Auszeit nehmen und nach Norden segeln, doch daraus wird nichts: Ehe er sich versieht, ermittelt er außerdienstlich in zwei Todesfällen. Und trifft seine Jugendliebe Ulrike wieder…
Großartige Literatur auch bei Piper: am 26. Februar erscheint „Das Herz des Menschen“ des isländischen Schriftstellers Jon Kalman Stefansson. Ein großes Handelsschiff versinkt vor den Augen der isländischen Fischergemeinde. Während sich die Menschen mit den geretteten Kaufleuten herumschlagen müssen, steht der junge Held des Romans vor der alten Menscheitsfrage: Wählt er die Liebe oder die kurze Leidenschaft? Preisgekrönte, zeitlose Literatur vom Rande der Welt.
Natürlich gibt es auch wieder tolle Bücher vom mare-Buchverlag, mehr dazu demnächst hier. Das aber schon jetzt: „Leviathan oder Der Wal“ von Philip Hoare, neu auf Deutsch. Moby Dick revisited und mehr. Philip Hoare ist seit seiner Kindheit von Walen besessen und versucht hier, dieser Leidenschaft auf den Grund zu gehen. „Es fällt schwer, bei Walen nicht romantisch zu werden“, sagte er selbst dazu. Lassen wir uns überraschen.
Am Donnerstag den 7. Februar liest Tina Uebel auf der Ham.Lit – die lange Nacht der jungen Literatur und Musik in Hamburg – aus ihrem neuen Buch Nordwestpassage für 13 Arglose und einen Joghurt – mit der Segelyacht durch die legendäre Wasserstraße am Ende der Welt. Wer es nicht zur Ham.Lit schafft: Auch dieses Buch wird natürlich demnächst hier vorgestellt!
Freuen wir uns also auf einen aufregenden Bücherfrühling. Die hier erwähnten Titel und noch viele weitere werden natürlich demnächst hier rezensiert und vorgestellt werden.