In seinem neuen Roman über die Erlebnisse als Motorbootfahrer hat Claus Beese wieder Kontakt zur Segelei. Der Sommerurlaub von der heimischen Lesum (Bremen) zur Ostsee beginnt auf der Dodi zunächst mit dem ganz „normalen“ Sportbootwahnsinn: Ins Hafenbecken fallen, Sonnenbrand auskurieren, eine freie Box durch lautstarken Nebelhorn-Einsatz für sich beanspruchen oder einen Fischerei-Aufseher mit Drohungen in die Flucht schlagen. Diesmal stellt Skipper Claus aber außerdem fest, dass er als Wikinger wohl schon mal gelebt hat. Bei den Wikingertagen in Schleswig spricht er plötzlich dänisch, beherrscht das Bogenschießen und das Axt-Werfen. Außerdem steuert der überzeugte Motorbootfahrer („Ramses oder war es Rasmus? – Ich kann mich nun mal nicht mit dem Gott der Winde anfreunden, schließlich ist der für Segler zuständig und so ist es mir völlig schnurz, wie der Kerl heißt!“) plötzlich wie selbstverständlich ein Wikingerboot unter Segel. Der Verlauf des Ostseetörns wird mit unterhaltsamen Informationen über die Wikinger (und netten Illustrationen von Lothar Liesmann) untermalt, was gut gelungen ist. Da der Dodi-Skipper zum neu erworbenen Wikinger-Outfit noch einen Thorshammer als Halsschmuck braucht und sein Lieblingsfeind „Darling Bügelfalte“ das gesuchte Stück ebenfalls haben will, kommt es zu einer wilden Verfolgungsjagd. Das Seemannsgarn findet schließlich seinen Höhepunkt in einer blutrünstigen Wikinger-Schlacht im Nebel. Kochrezepte und die Jagd nach einem Phantom auf Schatzsuche in Bad Bederkesa packt Beese ebenfalls noch mit in die Geschichte. Was des Guten dann etwas zu viel wird. Nach der Lektüre hat der (segelnde) Leser aber auf jeden Fall eine genauere Vorstellung davon, wie sie so ticken, die Motorboot-Kapitäne.