„Klein St. Pauli“ entstand nach dem Zweiten Weltkrieg im Bremer Stadtteil Walle. Das zerbombte Hafenquartier wurde schnell wieder aufgebaut, Schiffe (aus Übersee) kehrten wieder und das Wirtschaftswunder spülte Massen von Seeleuten an Land, die Taschen voller Geld. Verständlich, dass die Zahl der Lokale am Hafenausgang auf 30 bis 40 stieg. Alkohol in rauen Mengen, Prostitution, aber zunächst auch ein ungemeiner Zusammenhalt innerhalb der Szene, beschreibt Frauke Wilhelm anhand mehrerer Interviews und guter Recherche diverser Quellen. Ein sehr kurzweiliger, hoch interessanter Blick auf einen wichtigen Teil Bremer Hafengeschichte. Schön, dass dieser trotz des Niedergangs der „Küste“ nicht in Vergessenheit gerät.