Ein Atlas mit fünfzig – für Segler kaum erreichbaren – Inseln. Prämiert im Wettbewerb „Die schönsten deutschen Bücher 2009“ der Stiftung Buchkunst für vorbildliche Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung. Judith Schlalansky zeigt mit ihrem Buch, „dass die abenteuerlichsten Reisen immer noch im Kopf stattfinden: mit dem Finger auf der Landkarte“. Auf Karten des arktischen, atlantischen, indischen, pazifischen und antarktischen Ozeans entdeckte die 1980 in Greifswald geborene Autorin Inseln, zu denen der Weg lang und beschwerlich und das Anlanden lebensgefährlich bis unmöglich ist. Inseln mit teils absurden, teils absonderlichen Geschichten. Die Kapverdische Insel Brava etwa kennt keine Urbevölkerung, auf Amsterdam im Indischen Ozean war nie eine Frau länger als zwei Tage zu Besuch und Marc Liblin wanderte von den Vogesen nach Rapa Iti im Pazifik aus. Als sechs-jähriger Junge lernte er in seinen Träumen eine fremde Sprache, die keiner verstand. Mit Mitte 30 traf er schließlich auf eine ältere Frau von Rapa Iti. Er heiratet die erste Frau, die ihn verstand, und die beiden zogen auf „ihre“ Insel. Nach diesem Atlas segeln? Eher nicht. Mit einer ganzseitigen Karte jeder Insel (beim 0,8 Quadratkilometer großen Tromelin überwiegt Meeresblau), Entfernungen zum nächsten Land, Größe und Geschichte der Insel sowie dem Namen in drei Sprachen bietet er jedoch Infos und Landkarten-Abenteuer gleich 50-fach.