Bobby Schenk begleitet mich an Bord meiner verschiedenen Boote schon seit Jahrzehnten. Und ich vermute fast, dass es nicht nur mir, sondern vielen anderen segelnden ebenso geht. Natürlich spreche ich von seinem bekanntesten Buch, den 1977 erstmals erschienenen Dauerseller „Astronavigation – ohne Formeln – praxisnah“. In die Finger bekam ich das Buch vor knapp 30 Jahren, als ich mit meiner damaligen Partnerin an Bord lebte und wir einen Artikel schrieben über Astronavigation, genauer gesagt über die damals dazu erhältlichen Lehrbücher. Es waren etliche, auf Deutsch ebenso wie auf Englisch, aber nur eines davon war, für uns, wirklich verständlich. Ihr könnt euch denken, welches.
Ich bin überhaupt kein Experte für Astronavigation, im Gegenteil, ich wäre verloren, wenn ich wirklich ernsthaft darauf angewiesen wäre. Aber es ist ein schönes Hobby, alle paar Jahre beschäftige ich mich gerne mit dem Thema, schließlich muss mein Sextant ja auch immer mal entstaubt werden. Und mit Bobbys Buch quasi als Spickzettel, da bin ich mir sicher, würde ich im Fall der Fälle dann wohl doch meinen Weg von hier nach dort finden…

Aber das ist hier gar nicht das Thema, obwohl ich das Buch wirklich wärmstens empfehlen kann. Gerade heute, vermutlich, wo immer mehr am GPS System gefummelt und sabotiert wird… Jedenfalls, Carla und Bobby Schenk gehören ja noch fast zu der Pioniergeneration der an Bord lebenden Dauer-Weltumsegler (vor ihnen segelten Elga und Ernst-Jürgen Koch als erste deutsche um die Welt, von 1964 bis 1967, um anschließend weiterhin an Bord zu leben. Und Wilfried Erdmanns legendäre Allein-Weltumsegelung auf einem kleinen Sperrholzboot fand von 1967 bis 1968 statt). Carla und Bobby segelten ihre erste Weltumsegelung in den Jahren von 1970 bis 1974 auf einem Langkieler vom Typ Fähnrich 34, heute ein gesuchter GFK-Klassiker. Einige Jahre später machten die beiden sich auf in die Südsee, lebten drei Jahre an Bord ihres Stahlschiffes auf Moorea. 1983 ging es von Tahiti rund Kap Hoorn nach Marbella in Spanien, mit nur einem Stopp unterwegs.
Die Schenks segelten bemerkenswerte Blauwasserreisen, zu einer Zeit, als dies noch eher
ungewöhnlich war. Und auch ohne der vielen Hilfsmittel, deren sich moderne Segler auf ihren Hightech-Booten gerne bedienen. Auch deshalb, und auch, weil er Pilot ist, wurde Bobby Schenk zu einer Autorität in Sachen Navigation. Insgesamt verfügt er über einen unglaublichen Erfahrungsschatz zu allen Themen rund um das An-Bord-Leben und Langfahrtsegeln, auf Einrumpfbooten ebenso, wie auf einem Fahrtenkatamaran, und glücklicherweise gibt er dieses Wissen gerne weiter.
Bobby Schenk Blauwasserseminar in Glücksburg
Eine Gelegenheit, die man nicht verpassen sollte. Zumal Bobby Schenk sich nicht alleine auf die große Bühne stellt und auch nicht immer nur vom ewig gestrigen spricht. Sein, vorerst wohl letztes Blauwasserseminar findet am 25. und 26. Oktober 2025 in der Hanseatischen Yachtschule in Glücksburg statt und neben ihm selbst sprechen noch weitere Blauwasserseglerinnen. Allen voran Kirsten Neuschäfer, die Siegerin de…