Peter Norlin, Konstrukteur aus der „Goldenen Ära“ des Segelns

Er war einer der produktivsten und erfolgreichsten Yachtdesigner in den 1970er, 1980er und 1990er Jahren. Der Schweden Peter Norlin zeichnete elegante, schnelle und gut segelnde Yachten, von denen Tausende als erschwingliche Serienboote gebaut wurden. Seine untypische Karriere als Yachtkonstrukteur, er hat niemals eine formale Ausbildung auf diesem Gebiet erhalten, begann mit einem Regattabopot, welches die Konkurrenz in ihrem Kielwasser ließ – und das Jahrelang. Dennoch blieb er als Designer eher im Schatten der berühmten „Rockstars“ wie Ron Holland, Doug Peterson, Bruce Farr und etlichen weiteren.

Peter Norlin, Konstrukteur aus der „Goldenen Ära“ des Segelns - Literaturboot
Peter Norlin

Diese Zeit gilt heute als die „Goldene Ära des Yachtdesigns“ (dazu gibt es ein faszinierendes Buch von Dick Carter). Gegen Ende der 1960er Jahre setzte sich allmählich der Serienbau aus GFK durch, Anfang der 1970er Jahre wurde die internationale IOR-Formel eingeführt und insgesamt erlebte der Segelsport einen echten Boom. Die Entwicklung im Yachtdesign vollführte fast schon einen Quantensprung und es entstanden viele neue Schiffe, die heute vollkommen zu Recht als echte Klassiker gelten.

Darunter eben auch die Entwürfe Peter Norlins. Auf dem vom 5. bis 7. September in Kiel anstehenden, 20. Treffen der GFK-Classics ist sein Leben und Werk daher das zentrale Thema, hier soll er vorgestellt und gewürdigt werden. Es werden zu dieser Veranstaltung neben vielen anderen Klassikern auch etliche seiner Schiffe erwartet.

Norlin wurde 1941 in eine Seglerfamilie in Stockholm geboren. Zunächst machte er eine Ausbildung zum Bauingenieur, aber die Liebe zum Segeln ließ ihn dann in Uppsala eine Segelmacherei gründen. Dabei entwickelte er so seine eigenen Ideen, wie eine moderne Rennyacht aussehen könnte. Das Resultat war die „Scampi“.

Ähnlich wie Dick Carter aus den USA hatte auch Norlin keine formale Ausbildung zum Yachtkonstrukteur, und ähnlich wie Carter gelang ihm gleich mit seinem ersten Entwurf der Durchbruch. Carter gewann 1964 mit seiner „Rabbit“ das Fastnet Race, Norlin mit seiner „Scampi“ 1969 den Halbtonnerpokal.

Peter Norlin, Konstrukteur aus der „Goldenen Ära“ des Segelns - Literaturboot
Eine Scampi 30

Der Halbtonnerpokal 1969 wurde noch unter den RORC-Regeln gesegelt, die IOR-Formel befand sich damals in ihrer Entstehung. Sie ging aus der amerikanischen CCA-Formel (Cruising Club of America) und der RORC-Vermessung in England (Royal Ocean Racing Club) hervor. Die IOR-Formel war der erfolgreiche Versuch, auf internationaler Ebene unterschiedliche Yachten vergleichbar zu machen und fair gegeneinander segeln zu lassen. Dazu allerdings benötigte man ein umfangreiches Regelwerk mit sehr aufwÃ…

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