Einst war sie Dänisch, dann Englisch. Sie wurde gegen Sansibar getauscht, später evakuiert und zerbombt und erst in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Die Insel Helgoland hat schon eine turbulente Geschichte. Heute ist sie, neben Ausflugsziel, vor allem ein Servicestützpunkt für die Offshore-Windparks in der Nordsee. Und immer noch eine verlockende Destination für uns Segelnde. Nur eines hat sie nicht: einen Yachthafen im modernen Sinne. Dafür sogar gleich zwei Fußgängerampeln. Doch dazu gleich mehr.
Helgoland, die „Hochseeinsel“?
Gelegen in der deutschen Bucht und nur etwa 30 Seemeilen von der Elbemündung entfernt, wird Helgoland oft als „Hochseeinsel“ bezeichnet, was natürlich Quatsch ist. Die Insel liegt auf dem Festlandssockel, die 12-Meilen Zone vor dem Festland und den friesischen Inseln überschneidet sich zudem mit derjenigen um Helgoland. Es befindet sich noch nicht einmal ein Stück internationales Gewässer zwischen Helgoland und dem Festland.
Turbulente Geschichte
Umso internationaler ist die Geschichte der Insel, die seit dem 12. Jahrhundert zu Dänemark gehörte. Doch 1807, während der Napoleonischen Kriege, wurde sie von den Briten besetzt. Helgoland wurde zum wichtigen Stützpunkt während der von Napoleon gegen England verhängten Kontinentalsperre, was auf der Insel zu einem enormen wirtschaftlichen Aufschwung führte. Die Insel wurde zum Umschlagplatz für Schmuggelware und Hafen für das nahe Festland, viele Hamburger und britische Kaufleute unterhielten hier nun Kontore, und hunderte von Schiffen sollen täglich den Hafen angelaufen haben.
Die Kontinentalsperre
Allerdings war es mit dem Ende der Kontinentalsperre mit diesen goldenen Zeiten auch schnell wieder vorbei, Helgoland versank vorübergehend in der Bedeutungslosigkeit. Erst die Gründung eines Seebads, 1826, nach dem Vorbild von Norderney, leitete wieder bessere Tage ein. Der große Durchbruch kam, als 1829 die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte eine Exkursion nach Helgoland unternahm. Welches offiziell ja britisch war. Auch Heinrich Heine besuchte den Felsen 1829 und 1830. Sein Helgoländer Tagebuch im Roman „Ludwig Börne: Eine Denkschrift“ von 1840 ist die bekannteste Literatur vor Helgoländer Hintergrund.
Helgoland ist anarchistisch
Unterdessen entwickelten sich, aufgrund der Schwäche der englischen Gouverneure, fast schon anarchistische Zustände auf Helgoland. Eine gerne erzählte Legende beschreibt, wie ein englischer Polizist, der vom Gouverneur auf die Insel gebracht worden war, um für Ordnung zu sorgen, von den Helgoländern verprügelt und…