Rettet die Seekarten!

Anders als von Imray im vergangenen Monat noch selbst verlautet, wird die Produktion der Seekarten dieses Traditionsunternehmens nun doch nicht eingestellt. Das geht aus Pressemitteilungen hervor, die sowohl von Imray, als auch von freytag & berndt in Wien verschickt wurden. Dort heißt es: „Imray Laurie Norie & Wilson Ltd (Imray), ein weltweit führender Verlag für Seekarten und nautische Bücher und der österreichische Kartographiespezialist freytag & berndt (FB) haben eine Absichtserklärung zur Gründung eines Joint Ventures unterzeichnet. Unter dem Namen FB Imray Laurie Norie & Wilson GmbH (FB Imray) werden sie das bestehende Produktangebot von Imray übernehmen, weiterentwickeln und damit an die jahrhundertelange Tradition von Imray anknüpfen. Das gemeinsame Unternehmen soll in Wien angesiedelt werden.“

Wie es dazu kam, erklärte Dr. Carl Rauch, der Geschäftsführer von freytag & berndt: „Als ich gelesen habe, dass Imray die Seekartenproduktion einstellen wolle, dachte ich spontan: Das geht nicht, wir müssen die Karten retten!“ So habe er sich an Lucy Wilson, der Direktorin von Imray, gewandt und ein Joint Venture beider Unternehmen vorgeschlagen. Damit sollen die Expertisen und Stärken zweier Traditionsunternehmen aus dem Bereich der Kartographie nun gebündelt werden: „Wir werden beide an dieser neuen Firma beteiligt sein, können aber die Kosten deutlich optimieren“, so Carl Rauch. „F&B macht ja auch schon seit 250 Jahren Karten und wir haben alles im Haus, Produktion und Verkauf, von Imray kommen Lektoren und Kartographen aus dem Bereich der Seekarten dazu. Seekarten sind für mich neu, das ist sehr spannend, die hören ja an der Linie vom Wasser zum Land quasi dort auf, wo wir erst anfangen mit unseren Landkarten.“

Auch die Sparte der Seehandbücher und nautischer Reiseführer aus den verschiedensten Gebieten der Welt soll hier weitergeführt werden: „Wir wollen beides weiterentwickeln, die Seekarten – ausdrücklich auch Papierseekarten – und die Bücher. Schauen wir mal, was sich da in den kommenden Jahren so entwickeln wird!“

Potenzial sieht er jedenfalls: „Mit diesem Joint Venture machen wir einen großen Schritt hin zu einem international tätigen Verlag. Durch die Fortführung und Weiterentwicklung des Imray Portfolios sowie die Erschließung digitaler Möglichkeiten schaffen wir innovative Lösungen für Nautiker. Gleichzeitig eröffnet uns die Lizenzierung unserer Daten an Drittanbieter und fremdsprachige Verlage neue Märkte und Wachstums­potenziale.“

Lucy Wilson sagte: „Indem wir unser tief verwurzeltes maritimes Wissen mit den kartographischen Fähigkeiten von freytag & berndt kombinieren, sichern wir die Zukunft der Seekarten und Publikationen von Imray und öffnen gleichzeitig die Tür zu neuen Entwicklungs- und Wachstums­möglichkeiten. Unser Engagement, Seglern vertrauenswürdige, qualitativ hochwertige Navigations­ressourcen zur Verfügung zu stellen, bleibt das Herzstück unseres Handelns.“

Schon im Sommer soll es mit dem neuen, gemeinsamen Unternehmen losgehen. Das soll auch sicherstellen, dass die Seekarten ohne Unterbrechung aktualisiert und erhältlich sein werden.

Im Onlineshop von freytag & berndt werden, wie bereits jetzt, die Seekarten und nautischen Bücher auch anderer Verlage erhältlich sein.

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