Fanø Krogård, Nordby, Fanø

Die Insel Fanø mag, rein geologisch gesehen, zwar noch jung sein. Aber sie hat eine lange Geschichte, wie man bereits beim Anblick der schönen alten Häuser in Nordby und, vor allem, dem Dorf Sønderho, erahnt. Dennoch überrascht es zu erfahren, dass der Gasthof Fanø Krogård im Jahre 1664 zur „königlichen Herberge“ wurde und damit zu den ältesten des Landes zählt. Doch schon um 1500 gab es in „Odden“, wo sich heute der Ort Nordby befindet, eine kleine Fischergemeinde. Und wenn sie nicht fischten, gingen die Männer von Fanø, mangels anderer Möglichkeiten, auch auf größeren Segelschiffe zur See. Klar, dass da eine „Hafenkneipe“ nicht fehlen durfte!

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Gedeckt zum Frühstück in der Bibliothek

Diese präsentiert sich heute als gediegen bis luxuriös, als Hotel mit gemütlichen Zimmern und Restaurant mit sehr guter Küche, modern dänisch mit Augenmerk auf lokalen Produkten. Zum Beispiel mit Austern zum Lunch und einer wunderbaren Fischsuppe. Die besteht aus einem dicken Stück Dorsch, Kartoffel-Aioli, Fenchel und Porree. Alles angerichtet auf einem tiefen Teller, die separat gelieferte, schaumige Sauce mit mehr als nur einem Hauch von Hummergeschmack lässt das leckere Ensemble dann aufschwimmen und zur „Suppe“ werden. Formidable, kann ich nur sagen, vor allem wenn das alles von einem ganz hervorragenden Chardonnay aus Spanien begleitet wird. Zum Dessert folgt ein köstliches Blaubeersorbet mit weißer Schokoladenmousse. Dazu der Blick aufs Wasser, wo ich schon vor vielen Jahren mal entlang geschippert bin, beim Einlaufen in den kleinen, idyllischen Yachthafen. Denn das Hotel, und sein Restaurant mit Terrasse, liegt prominent an der Wasserfront, querab vor der Seehundsbank.

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Blick aus der „Orangerie“ hinüber nach Esbjerg

Die Terrasse lockt übrigens nicht nur an warmen Sommerabenden. Da das Klima hier auch mal eher rau und feucht sein kann, steht dort sogar ein schöner Wintergarten, die „Orangerie“. Wenn es kühl wird, sorgt ein flackernder Kamin für etwas Wärme und ein wohliges Ambiente, und natürlich werden auch hier Drinks und Snacks serviert.

Eine „Fischerkneipe“ ist dieser historische Kro also wahrhaftig nicht mehr, aber dann hat sich ja auch die Insel selbst gewandelt. Schon ab den 1760er Jahren wurden hier Schiffe gebaut, zu den goldenen Zeiten Fanøs, in den 1850er Jahren, gab es neun Werften auf der Insel. An die 100 Schiffszimmerer und Bootsbauer sowie einige Zulieferer von der Insel ebenso wie vom Festland konnten zwischen 1768 und 1896 ganze 1100 Segelschiffe aus Holz bauen. Doch als die Schiffe größer und größer und aus Eisen gebaut wurden, mussten die kleinen Inselwerften nach und nach schließen.

Der Kro hat das, und viele andere Zeiten, glücklicherweise überlebt. Man könnte mit seinem Schiff auch an der Pier direkt vor dem Kro festmachen, aber im kleinen Hafen des freundlichen Segelclubs liegt man besser und nur ein paar Schritte am Wasser entlang entfernt. Der Hafen ist bei Niedrigwasser zwar flach, aber auch Kielboote sacken ebenso sanft wie problemlos in dem weichen Schlick dort ein.

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Der kleine Bootshafen von Nordby

Von hier aus könnte man sich auch, per Fahrrad oder Bus, nach Sønderho am südlichen Ende der Insel aufmachen. Dies ist nicht nur „Dänemarks schönstes Dorf“, sondern hat auch mit dem legendären Sønderho Kro eine noch größere Attraktion für Genießer und Gourmets zu bieten. Per Schiff lässt sich das einstige Schifferdorf leider kaum noch erreichen, es sei denn mit einem flachgehenden Plattboden. Damit erreicht man noch den winzigen Anleger in einem kleinen Schlickloch, das nach vielen Jahrzehnten der Versandung von der einst freien Reede vor dem Ort noch geblieben ist. Allerdings ist der Sønderho Kro noch jede Expedition unbedingt wert. Sollte ich in einem dafür geeigneten Boot einmal dorthin gelangen, werde ich natürlich hier berichten!

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Passende Deko im Kro

Bis dahin ist Fanø Krogård in Nordby kein schlechter Ersatz. Im Winter übrigens treffen sich Insulaner und Gäste gerne zu bestimmten Terminen an einem langen, „kommunalen“ Tisch zum fröhlichen Tafeln. Den Platz an diesem Tisch muss man jedoch reservieren. Was man im Sommer unbedingt immer tun sollte, denn dann wird es auf dieser kleinen und feinen Nordseeinsel meistens sehr voll.

Fanø Krogård

Langelinie 11, 6720 Fanø.

Reservierungen per E-Mail an kontakt@fanoekrogaard.dk oder per Telefon unter 76 60 00 70.

https://fanoekrogaard.dk

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