Dies sind die archetypischen, gemütlichen (Hafen)kneipen der Niederlande. Die „bruin cafés“, die so gar nichts mit den Cafés im modernen Sinne zu tun haben. Nicht gestylt, nicht designt, sondern gewachsen. Über viele Jahrzehnte und Generationen, in historischen Gebäuden, auf knarzenden Holzdielen, mit gewaltigen Theken und einer von Patina und dem Lauf der Zeit gezeichneten Einrichtung, charmant und beruhigend zugleich, weil unbeeindruckt vom Lauf und von den Launen und Moden der Zeit. So, wie eine anständige Hafenkneipe eben sein soll. Ein ganz besonderes Prachtexemplar davon finden wir in der wunderschönen Hafenstadt Zierikzee, ganz im Süden der Niederlande, im Deltagebiet Zeelands.
Dies ist „Die Rübe“, im Original „De Biet“. Das wurde 2017 sogar zum besten „Café“ der Niederlande gewählt. Dies alleine ist aber sicher nicht der Grund für die anhaltende Beliebtheit der Rübe. Vielleicht ist es das Erbe der 150-jährigen Geschichte dieser urgemütlichen Kneipe, verbunden mit der anhaltend guten, bodenständigen aber qualitativ und geschmacklich wirklich einwandfreien Küche. Vielleicht die beste Lage direkt an der Pier, oder die nette Stimmung hier. Was auch immer es ist, ein Abend (oder Lunch) hier wird bestimmt in angenehmer Erinnerung bleiben.
Bleibt noch eine Frage: Warum „Die Rübe“? Der Name kommt von den Rübentransporten, die seit dem späten neunzehnten Jahrhundert von Schouwen-Duiveland aus stattfanden. Heute können wir darüber froh sein und hoffentlich viele Abende in der „gekrönten Zuckerrübe“, wie es auf der Markise über der Fassade heißt, genießen.