So viel ist mal sicher: Der Sommer, jedenfalls hier im Norden, ist durch. Der Herbst ist da, und der Winter, tja, er lauert natürlich schon hinter der Tür. Keine tollen Aussichten für jemanden wie mich, der gerne segelt und dass möglichst bei angenehmen Wetter. Und so kommt auch er wie von ganz alleine und zuverlässig jährlich wiederkehrend: Der Herbst-Winter-Blues.
Was also tun? Meine Freunde machen es vor. Sie sind mittlerweile mit ihrem Schiff in Portugal. Dort also, wo das Wetter schöner und der Wein nicht nur besser, sondern auch noch günstiger ist. Und ich? Gefangen im Norden. Eine Geisel der Umstände, aber auch der Tatsache, dass mein Schiff derzeit eine etwas größere Operation braucht, um wieder voll und uneingeschränkt einsatzfähig zu sein. Aber bald könnte ich, wenigstens theoretisch, auch endlich einmal wieder etwas weiter und länger segeln …
Und bis es soweit ist? Jammern hilft. Oder?
Da fällt mir dann doch lieber der schöne Satz ein: Weine nicht, weil es vorbei ist. Sei glücklich, weil es passiert ist! Ja, Liebeskummer und (vorübergehend) nicht segeln können haben doch vieles gemeinsam …
Besser als jammern sind also Erinnerungen. So wie an eine touristisch weitgehend unerschlossene und wirklich romantische Karibik, in der am Strand der Walfängerinsel Bequia, damals natürlich noch ohne Flugplatz und deshalb nur über See mit entweder dem eigenen Boot oder dem Inselschoner „Friendship Rose“ von Kingston aus erreichbar, ein hölzerner Segelschoner für Bob Dylan gebaut wurde. Oder wo eine etwas abgewirtschaftete Pizzeria außerhalb von English Harbour auf Antigua angeblich Keith Richards oder Mick Jagger oder wem auch immer von den Stones gehört haben soll. In einem Gebiet, welches nur wenige Jahre später – wegen der zunehmenden P…