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Videokritik: James Frederick, Sailing Triteia

Lange habe ich keine Videokritik mehr geschrieben. Das liegt ganz einfach daran, dass es auf You Tube zwar sehr viele, unendlich viele Segelvideos gibt, aber nur sehr, sehr wenige, die ich für wirklich empfehlenswert halte. Denn dazu müssen die Videos nicht nur sehr gut gemacht sein, noch dazu von einer sympathischen Person, sondern auch seglerisch „standhalten“ – das Netz ist voller Menschen, die völlig naiv und ahnungslos segeln, das dann zwar wenigstens (meist) auch ganz offen kommunizieren, dabei dann aber leider auch zuweilen ziemlich viel (und teils gefährlichen) Quatsch verbreiten, wenn es um das reine Segeln geht. Oder aber harmlos, aber langweilig und total peinlich sind, mit extrem hohen cringe-faktor. Und die möchte ich nun wirklich nicht empfehlen, weder die einen, noch die anderen.

Videokritik: James Frederick, Sailing Triteia - Literaturboot - Blog, Alles (un)mögliche

Dafür macht dieses hier umso mehr Spaß. Denn nach diesem Intro ist der Kanal von James, „Sailing Triteia“, wie ein wirklich erlösender Lichtblick, wie die eindeutig identifizierte Kennung eines fernen Leuchtturms in dunkler Nacht oder auch wie der frische Brisenstrich in ansonsten öliger Flaute… wunderbar, erfrischend und rundum klasse. Denn James, das wandelnde Tattoostudio, weiß was er tut und macht auch nicht viel Aufhebens davon. Selbst dann nicht, wenn er auf halber Strecke zwischen Kalifornien und Hawaii mitten im Pazifik sein Ruder verliert und es dennoch hinkriegt, sein kleines aber wunderschönes Schiff mit Ausdauer, Geschick und Improvisationstalent bis in den angepeilten Hafen auf Hawaii zu segeln.

Denn wie gesagt, er weiß, was er tut – und wie er es macht. Schon beim Kauf seines Bootes, einer wirklich hübschen Alberg 30 aus den 1960er Jahren, entworfen von dem in die USA emigrierten Schweden Carl Alberg. Im ersten Video von „Sailing Triteia“ erklärt James sein Beuteschema: Er mag alte Autos, sagt er, weil man an denen noch selber herum schrauben kann, also liebt er auch klassische Boote. Aber „Classic Plastic“ statt Holz, aus nachvollziehbaren Gründen der dauerhaften Dichtigkeit und des geringeren Pflegeaufwands vor allem auf Langfahrt auch und gerade in tropischen Gewässern. Dazu möglichst vor 1972 gebaut, weil die Laminate der frühen GFK-Boote noch extrem solide dimensioniert waren, dazu ein langer Kiel mit entweder angehängtem Ruder oder aber einem Skeg vorm Ruder. Was ihn allerdings auch nicht vor erwähntem Ruderschaden im Pazifik bewahrt hat…

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Inzwischen ist er in Neuseeland eingetroffen, nachdem er sich eine ganze Weile im Südpazifik herumgetrieben hat. Ich dachte immer, mich würde nichts in die Südsee ziehen – bis ich seine Videos gesehen habe, verdammt! Auf seiner langsamen Route um die Welt wird er irgendwann von Neuseeland Richtung Asien starten, auch das wird sicher spannend und sehenswert werden. Romantisch und poetisch übrigens auch sein Motto: In the pursuit of memories and magic. Das sagt alles, auch über die Videos, die wir von ihm schon jetzt sehen können und viele weitere, auf die ich mich schon jetzt freue!

Webseite: svtriteia.com

YouTube: youtube.com/sailorjames

 

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