Keine Spur von seniler Bettflucht: Je älter ich werde, desto länger schlafe ich in den Tag hinein. Und genieße es! Vor allem an Bord, wo es in der kuscheligen Koje ja ganz besonders gemütlich ist. Wenn das Schiff sich sanft bewegt und es außen an der Bordwand leise gluckst und plätschert… schon deswegen bin ich seit vielen Jahren nicht mehr in Tidengewässern unterwegs, habe meine einst liebsten Reviere verlassen um, auf der Ostsee, endlich ungestört ausschlafen zu können. Und mit wem auch immer ich segele, die meisten genießen das ebenso wie ich.
Jedenfalls, wenn wir im Sommer so langsam aufwachen und uns gegen Mittag allmählich bereit machen zum Auslaufen, kommen schon auffallend viele Yachten mit schäumender Bugwelle in den Hafen gerauscht, um ja noch einen Platz zu ergattern. Das müsste man mal
erfinden, scherzen wir dann, Handtücher, schwimmende, für Bootsliegeplätze, damit könnte der deutsche Urlauber dann auch im Hafen seinen Platz sichern…. Wir laufen dann, wie gesagt, meist eher aus. Finden dann am Abend doch noch einen Platz im nächsten Hafen, oder ankern eben. Oder segeln die Nacht durch und laufen morgens früh ein, wenn die Armada gerade ausläuft. Auch das ist sehr schön.
Denn wenn mal eine etwas längere Strecke ansteht, sagen wir so um die 80 Meilen, dann segele ich lieber über Nacht, als zu einer Unzeit ganz früh morgens auszulaufen, wenn anständige Menschen noch den Schlaf der Gerechten genießen: Traue niemanden, den du vor 10 Uhr morgens auf der Straße, oder in diesem Fall auf dem Steg, triffst! Denn eine laue, mondhelle und durchsegelte Sommernacht ist ganz zauberhaft. Und ich freue mich umso mehr auf mein gemütliches Bett an Bord, wenn ich dann, am früheren oder auch späteren Morgen, irgendwo angekommen bin.
Das erinnert mich an eine nette kleine Szene eines schÃ…