Kunst und Wein: Eine unwiderstehliche Kombination, jedenfalls für mich, und offenbar nicht nur. Und beides ist ja sehr eng miteinander verwandt. Die Weinbar „A_Terrace“ ist die jüngste Ergänzung des spannenden, hier auf dieser Seite ja schon mehrfach beschriebenen „Augustenborg Project“. Und weil sie ein Teil des „A_Project“ ist, darf auch sie gerne etwas Besonderes sein. Mit sehr sorgfältig ausgewählten Weinen aus Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich. Tolle Weine, einige unbekannte Entdeckungen sind darunter, aber auch bekannte Grand Crus. Dazu gibt es, wenn man es denn wünscht, eine köstliche Platte mit Charcuterie und Käse. Und ich bin vollkommen glücklich, so erstklassig versorgt zu sein und hier zu sitzen mit Blick auf den Park, in Ruhe und Frieden an diesem schönen Ort. Drinnen, in der Bar, gibt es auch einen kleinen Shop mit den Weinen von der Karte, und (landwirtschaftlichen) Produkten aus der umliegenden Gegend.
Der Sommelier, der sich zumindest noch bis zum Herbst um die Bar kümmert – es ist noch nicht entschieden, ob sie auch im Winter geöffnet haben wird – heißt Fabien Delaporte, kommt aus dem Südwesten Frankreichs und ist mit sympathischer, ansteckender Begeisterung dabei. In der Karte ist folgendes Zitat von ihm zu lesen: „Unser Weinladen wird Sie von den Ikonen zum bisher Unentdeckten führen, von den Klassikern zu vergessenen Trauben, von den führenden Weinregionen der Welt zu den handwerklich geführten Weingütern in Familienbesitz.“
Und tatsächlich gibt es köstliche Tropfen zu entdecken. Das auch, na klar, in Verbindung mit der Kunst, die ja diesen Ort vor allem belebt. Jeden Donnerstag (noch bis September) gibt es einen ganz besonderen Abend, an dem der international bekannte Kunsthändler Anthon Maxus zwei besondere Werke vorstellt, die er von den großen Galerien in Kopenhagen geliehen bekommt. Dazu stellt Fabien die passenden Weine vor – ein doppelter Genuss für die Sinne.
Eine wunderbare Entdeckung…
Anthon hat 13 Jahre lang für die bekanntesten Galerien in Kopenhagen gearbeitet, nun ist er in Augustenborg, weil er hier eine große Chance sieht. Er war auf allen Kunstmessen der Welt, hat aber auch oft die Kunstwerke bei den Käufern zuhause installiert, das, sagt er, war sehr interessant. Wie ein Werk dort präsentiert und wahrgenommen wird; zu viel Kunst könne sich auch gegenseitig im Weg sein, es müsse sich ergänzen und aufbauen. Bilder müssten miteinander harmonieren, so, wie Gäste an einer langen Tafel… mit ihm kann man sehr lange und sehr anregende und interessante Gespräche über die Kunst und die Welt führen.
Die erste von ihm kuratierte Ausstellung in Augustenborg läuft noch bis Ende September. „Jetzt ist auch dies eine der besten Galerien in Dänemark“, meint er und findet es toll, dass Mark und Volinka Augustenborg, die Initiatoren und Förderer des „A_Project“, den Künstlern aus aller Welt auch die Chance geben, als artists in residence hier zu arbeiten. Und dass er hier gleichzeitig großartige Kunst von drei der besten Galerien aus Kopenhagen ausstellen darf, „vom obersten Regal“, wie er sagt.
Sieht er hier eine Zukunft? „Klar, ich liebe die Menschen hier, so bodenständig, und die Natur. Und ich denke, dass das Timing gut ist, weil die Region gerade aufwacht. Die Region ist voller Dynamik, es passiert hier sehr viel, gerader in Sønderborg gibt es viele sehr gute, internationale Firmen: Nun ist es Zeit für die Kunst!“
Was mag er an der Kunst? „Die Ehrlichkeit!“. Die aktuelle Ausstellung steht unter dem Motto: „Wie Man Ein Gutes Leben Führt, Obwohl Man ein Schlechter Fußballspieler Ist.“ Warum das? Es gehe auch um Leute, die nicht so richtig „hineinpassen“. In welches System, welche Idee auch immer.
A_Terrace, Weinbar und Terrasse. Geöffnet Dienstag bis Sonntag, von 15 bis 20 Uhr (oder bei Bedarf länger) und Sonntag von 14 bis 16 Uhr (oder länger).
Mehr Infos über das Augustenborg Project hier.
Bisher veröffentlichte Artikel dazu auf Literaturboot.de:
