Foto oben: Die „Haseldorfer Binnenelbe“, ein kleiner Nebenarm der Elbe südlich von Pagensand
Die Unterelbe zwischen Hamburg und Cuxhaven war mein Lern- und Hausrevier, als Kind und Jugendlicher vor allem segelten meine Kumpels und ich mit Jollen von Hamburg aus auf der Elbe stromab. Und schon damals gab es immer wieder Diskussionen, das Segelrevier der Elbe würde bald nicht mehr befahrbar sein – es waren die 1970er und 80er Jahre, große Industrieflächen an den Ufern der Elbe entstanden und damit ging es auch immer wieder um die Umweltthemen. Und, natürlich, um die Kernkraft – unvergessen die „Schlacht um Brockdorf“, wo DemonstrantInnen und Polizei sich teilweise in schon Bürgerkriegsähnlicher Stimmung gegenüberstanden. Und auch vom Wasser auch wurde protestiert, mit einer Segelboots-Demo vor Brockdorf zum Beispiel.
Schon damals wurden viele kleine Nebenfahrwasser und Nebenflüsse der Unterelbe geschlossen, der Fluss sollte wohl eher zu einem gigantischen Industriekanal werden. Das hat sich irgendwann glücklicherweise geändert, doch auch heute ist die Diskussion um die Elbe wieder laut und, teils, erbittert – es geht um die Elbvertiefung und deren ökologische und, ja, auch ökonomische Folgen. Dazu wollte ich mehr wissen. Und weil ich selber schon seit vielen Jahren nicht mehr auf der Elbe segele, habe ich mich hier mit einem unterhalten, der genau dies tut. Und das nicht zum Vergnügen, sondern beruflich: Rainer Tatenhorst von Ahoi-Sailing, der individuelle Trainings- und Ausbildungstouren auf der Unterelbe und der Nordsee anbietet. Denn wer hier, in diesem anspruchsvollen Gezeitenrevier mit starkem Schiffsverkehr sicher segelt, wird sich auch in den meisten anderen Revieren der Welt zurechtfinden.