Die Stille des Meeres. Gleichgültig ist sie, vielleicht heilend, vielleicht zum Verzweifeln. Neutral und indifferent gegenüber den Schicksalen der Menschen. Vielleicht auch, wenn man am Ufer steht, tröstend oder Hoffnung gebend.
Es geht um drei Leben, ganz unterschiedliche, alle in Irland oder sie kommen dorthin; aber Irland an sich spielt nicht wirklich eine Rolle. Worauf es ankommt, ist die Intensität, mit der die entscheidenden Abschnitte dieser Leben jeweils geschildert werden. Unglaublich gut und feinsinnig geschrieben, werden die jeweiligen Menschen in diesen Skizzen lebendig, in allen ihren Facetten. Wir lernen sie wirklich kennen und auch, wie sie vergebens gegen ihr jeweiliges Schicksal ankämpfen oder aber sich damit zu arrangieren versuchen. Sehr stark! Aber auch sehr tragisch, melancholisch, traurig. Bis die Lebenswege aller sich ganz am Ende in einer irischen Kleinstadt kreuzen – und es Anzeichen gibt für zarte, aber deutliche und optimistische Neuanfänge.
Fazit: Von Donal Ryan genial geschrieben und von Anna-Nina Kroll großartig übertragen. Unbedingt Lesenswert.