Leben lernen? Oder auch: Wieder leben lernen? Geht das? Ja, dieses Buch zeigt, wie es geht, mit Optimismus und Humor und Lebensmut. Hier, im Künstlerdorf St. Ives in Cornwall, treffen liebenswerte, auf den ersten Blick nicht immer alltagstaugliche und auch nicht wirklich glückliche Menschen aufeinander, die jede/r für sich auf unterschiedliche Arten versuchen, mit ihren Leben klar zu kommen. Sydney Smith, die sich hier an ihrem 47. Geburtstag dem schlimmsten Moment ihrer Vergangenheit stellt und fast daran stirbt. Howard, der seit Jahrzehnten nur noch traurig vor sich hin existiert. Dexter, der Buchhändler mit dem Hipster-Bart, der gerne Kleider trägt und Belle, die mit Ende Zwanzig bei ihren freudlosen Eltern lebt und das Hängebauchschwein der Nachbarn ausführt. Das Schicksal führt sie zusammen und so passieren wunderbare Dinge, es geht um Trost und Menschlichkeit und aktiv gelebtes Mitgefühl. Das Leben kann ja doch weiter gehen! So gibt es auch ein glückliches Ende und das alles ganz ohne Kitsch. Denn dieses Buch ist auch wunderbar fabuliert und formuliert. Skurril, sympathisch und poetisch – was für eine unschlagbare Kombination! Fazit: „Bären füttern verboten“ ist Herzerwärmend und unbedingt lesenswert.