Das nenne ich mal einen echten Longseller. Vor 300 Jahren wurde dieses Buch erstmals veröffentlicht, und schon damals, 1719, fand es reißenden Absatz. Die Rede ist von dem Klassiker „Robinson Crusoe“, der Stoff, der immer wieder begeistert, der so vielen Varianten und Verfilmungen vorliegt und der offenbar stets aufs Neue die Fantasie der Menschen befeuert – damals wie heute.
Nun hat der mare Verlag das Buch in einer Neuübersetzung der ungekürzten Originalfassung herausgebracht. Ein großer Verdienst, zumal das Buch, wie alle Bänder der mare-reihe der Klassiker, wunderbar produziert und ausgestattet ist. Kurz: Eine Freude für Auge und Sinne.
Das Thema selbst muss ich hier wahrhaftig nicht mehr vorstellen, aber der Verlagstext bringt es gut auf den Punkt, deshalb sei er hier zitiert: „Mit dem Werk, das unmittelbar nach seiner Veröffentlichung 1719 in London reißenden Absatz fand, hat der Kaufmann, Journalist und frühe Aufklärer Daniel Defoe Literaturgeschichte geschrieben. Indem er die wahren Erlebnisse des Seefahrers Alexander Selkirk ausschmückte und zu dem fiktionalen Lebensbericht eines Mannes namens Robinson Crusoe verarbeitete, schuf er die Figur des Schiffbrüchigen schlechthin, etablierte mit der Robinsonade ein eigenes, von zahlreichen Romanen und Filmen zitiertes Motiv, erreichte eine weltweite Leserschaft und gilt heute als ein wichtiger Begründer der modernen europäischen Erzählliteratur und des Abenteuerromans. Mit seiner brillanten Neuübersetzung, die in einer kommentierten, aufwendig ausgestatteten und höchst bibliophilen Ausgabe erscheint, ebnet Rudolf Mast den Weg, Defoes Roman endlich (neu) zu entdecken.“