Was sagt man über solch ein Buch? Dies, zunächst, sagt der Verlag: „Diesmal geht es von Irland entlang der englischen Kanalküste, die ›Stehende Mastroute‹ quer durch Holland und schließlich durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Stockholm, in ein Meer, das er eigentlich schon für immer hinter sich gelassen glaubte. Seine umfangreichen Kenntnisse und Erfahrungen sowie sein beneidenswertes Sprachvermögen ermöglichen es ihm, das ›Logbuch‹ der SOLSKIN mit 32 ebenso informativen wie unterhaltsamen Essays zu füllen.“
Eine schöne Reise durch reizvolle und abwechslungsreiche Gewässer. Zusätzliche Würze erhält der Törn dadurch, dass sich der Skipper und Autor unbekannte Mitsegler im Internet sucht, die auf der recht unpräzisen Basis „Hand gegen Koje“ mitsegeln – einige bleiben länger an Bord, andere nicht. Stoff ist also reichlich vorhanden, der hier in einem launigen Plauderton verarbeitet wird. Etwa so, als säße man bei einer Flasche Wein im Cockpit beisammen. Einige lustige Anekdoten sind dabei, manch kesser Spruch macht einen schmunzeln; aber dann gibt es auch Stellen, wo ich mich beim Überblättern ertappe.
So in Cowes, ein faszinierender Ort, Nabel der Seglerwelt aber eben auch noch sehr viel mehr. Hier über die Anfänge des America’s Cup zu schreiben mag historisch absolut korrekt sein, dramaturgisch bringt es eher wenig. Jedenfalls in der hier dargebrachten Form. Es kratzt ein wenig an der Oberfläche, dann geht es schon gleich weiter. Überhaupt wird man den Eindruck nicht los, dass der Autor eigentlich viel zu schnell an vielen unglaublich reizvollen Orten vorbei gesegelt ist, vor allem auf dem ersten Teil der Reise von Kinsale bis zum Nord-Ostsee-Kanal. Termindruck war ja tatsächlich vorhanden, ursprünglich sollte es ja sogar noch einen Schlenker nach Schottland geben. Die relative Eile aber hätte man thematisieren können, statt es nur als leicht unbefriedigenden Eindruck mitschwingen zu lassen.
Sie merken es schon: ich werde mit diesem Buch nicht so richtig warm. Vielleicht liegt es auch einfach an mir. Anderen wünsche ich viel vergnügen mit der Lektüre. Immerhin ist es eine flott erzählte Segelgeschichte, und das ist ja schon mal was.