Als wolle eine launenhafte Schöpfung dem Übermaß an Schönheit etwas entgegensetzen, vereint sich hier überwältigende Pracht mit ebenso überwältigenden Katastrophen, natur- wie menschengemachten. Der ambivalente Reichtum bringt (Über-)Lebenskunst hervor, ein unbekümmertes Durcheinander von zahllosen Völkern und ihren Kulturen, Sprachen, Musiken und Physiognomien, vor allem aber überbordende Lebensfreude, das vielgeliebte »easy living« in tropischer Hitze.
Der New Yorker Alex Webb, einer der bedeutendsten und meist ausgezeichneten Fotografen unserer Tage, in unzähligen Sammlungen vertreten und Mitglied der Agentur Magnum seit drei Jahrzehnten, kennt diese Landschaft wie kein anderer. Berühmt wurde er vor allem mit seinen Karibikporträts, die er auf zahllosen Reisen schuf. Für den neuen mare-Bildband reiste er mehrere Male in die unterschiedlichen Welten der Kleinen und Großen Antillen, beobachtete die Menschen und ihr meergeprägtes Leben und brachte Bilder mit, die undogmatisch und jenseits von Dokumentation mit feinem Gespür all die rätselhaften, unbegreiflichen Farben und Stimmungen dieser Perlenkette im Karibischen Meer evozieren.