Beim Sortieren meiner Notizen für das jetzt zu schreibende dritte Buch von Fabian Timpe fiel mir dies hier in die Hände. Dies ist die Ursprungsidee noch einigermaßen vage, zu einem Buch, aus dem dann erst später ein Fabian Timpe wurde. Wenn ich das lese, fällt mir sofort auf, wie viele andere Versionen, andere Bücher aus diesem Gedanken hätten werden können. Spannend! Aber lest selbst.
Das neue Buch – eine Mischung aus Günter Grell und Alfred Andersch. Grell für die Jugendjahre, segelnd, während des Krieges. Andersch für die Zeit danach. Und für den Entschluss zur „Desertation“ – das Wegsegeln à la Olga und Ernst-Jürgen Koch im Jahren 1965, als erstes deutsches Ehepaar um die Welt im kleinen Schiff und sehr reflektiert schreibend über das Wirtschaftswunder in Deutschland, Umweltzerstörung und vieles andere.
Zitat NZZ: Das Trauma wirkte fort; es erklärt Anderschs tiefes Unbehagen im Deutschland der Adenauer-Zeit. Der Aufstieg von Altnazis in hohe Staatsämter, der in den fünfziger Jahren erneut grassierende Antisemitismus, die deutsche Wiederbewaffnung, die Rhetorik des Kalten Kriegs – all das waren in Anderschs Augen Anzeichen für «die sich wieder sammelnde Finsternis des Nationalsozialismus». Die Übersiedlung ins Tessin 1958 verstand er auch als politische Emigration, eine Flucht vor der Mentalität der Deutschen, dieser «Nation des sturen, bornierten Widerstands gegen alles, was hell, offen, frei ist».
Und hier meine ersten Gedanken zu einem möglichen Buch:
Junge Frau segelt während der Kriegsjahre. Segeln ist das kleinste Stück Freiheit in der schrecklichen Realität der Nazizeit im Krieg. Vater loyaler patriotischer Deutscher, war schon im ersten Weltkrieg, Bruder fällt an der Front wie so viele Freunde – wofür? Für nichts, für ein Verbrechen, das erschließt sich ihr nur ganz allmählich…