Einmal über den Atlantik segeln: Diesen Wunsch tragen viele Segler in sich. Und warum auch nicht, ist es doch ein eher in kleines, durchaus machbares Abenteuer. Dazu braucht es nicht mal ein eigenes Boot. Wer es schon gemacht hat bekommt immer die selbe Frage am Ende: „Na, wie war´s?“ Und das ist dann gar nicht so leicht zu beantworten, denn jeder erlebt diese Reise anders und mit sehr unterschiedlichen Emotionen. Die unglaubliche Natur, die Einsamkeit und die Ruhe, mal zu sich selbst zu kommen.
Und das lässt sich meist nicht in einem Satz beantworten. Deswegen hat Hans Löwer gleich sein Log/Tagebuch überarbeitet und als Buch drucken lassen. Und weil es kein Törnbericht im eigentliche Sinne ist, heißt es auch „Besinnung unter Segeln“. Tatsächlich lässt sich die emotionale Berg- und Talfahrt hier ganz gut nacherleben. Insbesondere, wenn man in einer „Hand gegen Koje“-Konstellation mit wildfremden Mitsegeln zu tun hat. Das besondere, nicht leichte Verhältnis zum Skipper nimmt dabei sehr großen Raum ein. Gerne hätte man da doch auch einmal die andere Seite gehört. Von den anderen Mitseglern kam im Anhang tatsächlich eine Rückmeldung. Der Skipper hat sich dazu allerdings nicht mehr geäußert.
Am Ende wird das Buch dann leider doch etwas langatmig, aber immerhin bringt dieses Buch auch die eigenen Atlantikreisen wieder in Ereinnerung. Wie sich doch die Gedanken, vor allem die in den einsamen Nachtwachen, über das Sein und das eigene Leben ähneln. Die Faszination der Natur, die Freude an Walen und Delfinen, die Freude übers Angelglück.
Fazit: Ein Buch, eher etwas zu lang geworden, das die schönen und schwierigen Momente einer Reise sehr gut wiedergibt. So ist es gut zu lesen – vor allem, wenn man selbst schion einmal ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
Eine Rezension von Andreas Schiebel (lebt auf seinem Boot: http://slisand.blogspot.com)