Das war der eine Einkaufsbummel, den ich nie vergessen werde. Wahrscheinlich werde ich diesen Tag in der Bretagne für den Rest meines Lebens in guter Erinnerung behalten. Ich war in die Rade de Brest gesegelt, wo ich Freunde mit ihrem Boot treffen sollte, und an einem schönen Sommertag legten wir in einer kleinen, ländlichen Stadt am Ufer des Flusses Aulne an, der in die Rade de Brest mündet und für Yachten bis zur Marktstadt Chateaulin schiffbar ist. Oberhalb davon versperrt eine niedrige Brücke über den Fluss die Durchfahrt für jedes Segelboot mit aufgestelltem Mast, aber kleinere Motorboote können von hier aus in die Kanäle und Wasserstraßen der Binnenbretagne einfahren. Doch was ich damals in Port Launay und Chateaulin erlebte, war ganz besonders wunderbar.
Die beiden segelten und lebten auf einem alten, 35 Fuß langem Holzschiff. Für Kenner: eine wunderbare „Lion Class“, entworfen von Arthur Robb. Sie waren von Australien aus schon um die halbe Welt gesegelt, denn sie ist Engländerin, er ist Australier. Sie wollte gerne mal wieder nach Europa, aber davon abgesehen machten die beiden keine Pläne. Ich hatte sie in Galizien kennengelernt, in England hatten wir uns wieder getroffen, seitdem in herzlicher Freundschaft verbunden geblieben. Nur sich mit ihnen zu verabreden war schwierig. Man wusste meist nie so ganz genau, wo sie sich mit ihrem Schiff gerade aufhielten, und man konnte schon froh sein, wenn es auf dem gleichen Kontinent war wie man selbst …
Zurück zum eingangs erwähnten Einkaufsbummel. Ich war vorübergehend von meiner damaligen Gefährtin an Bord verlassen worden und alleine von Paimpol in die Rade de Brest gesegelt, wo ich hoffte, die beiden zu treffen. Hier ein kurzer Auszug dazu aus meinem Bu…