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Imray Seekarten: (Noch) eine Ära geht zu Ende

Imray ist eines der ältesten und traditionsreichsten maritimen Unternehmen überhaupt. Die Firma mit dem klingenden Namen „Imray, Laurie, Norie and Wilson Ltd.“, kurz: Imray, wurde 1904 gegründet. Damals fusionierten drei Seekartenhersteller zu einem Unternehmen. Doch die Wurzeln der einzelnen Firmen, die sich hier zusammentaten, reichen noch viel weiter zurück: tatsächlich bis zum legendären Entdecker und Kartografen James Cook (1728 bis 1779), der vor allem im Pazifik unterwegs war und dort unermüdlich die Küsten von Inseln und Atollen vermaß und aufzeichnete. Seine Arbeit war die Basis für die Seekarten, die von Imray Mitte des 18.Jahrhunderts in London publiziert wurden, gedruckt mit Kupferstichen.

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Die Fusion der Gründungsunternehmen im Jahr 1904 geschah vor allem, weil ein Gesetz erlassen wurde, dass alle Schiffe nur noch die Seekarten der britischen Admiralität mitführen durften. Der Fokus von Imray und Kollegen verlagerte sich daher auf den sich gerade entwickelnden Segelsport. Die Karten und Bücher wurden für den Gebrauch an Bord kleinerer Boote gemacht. So festigte sich schon früh Imrays Ruf als führender Herausgeber hochwertiger Informationen für Freizeitsegler. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Karten, Segel- und Seehandbücher für den Yachtmarkt noch einmal deutlich weiter entwickelt. Mit der zunehmenden Öffnung der Welt für das zunehmend globale Reisen ab den 1960er Jahren erweiterte sich der Katalog von Imray mit Büchern und Karten auf beliebte Segelreviere wie das Mittelmeer und die Karibik.

Um 1900 begann Imray mit dem Einsatz des neuen Litho-Drucks, wobei die farbigen Kennungen der Leuchtfeuer anfangs noch von Hand hinzugefügt wurden. 1995 stellte Imray auf Desktop-Publishing um und führte 1999 die GIS-Technologie (Geoinformationssystem) für die Erstellung von Karten ein. Ende der 2000er Jahre wurden die

ersten Apps für iPad und iPhone veröffentlicht, es folgten digitale Produkte für eine ganze Reihe von digitalen Plattformen. Papierseekarten wurden zuletzt und bis heute auf Anfrage auf maßgeschneiderten Großformat-Digitaldruckmaschinen gedruckt.

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Und nun: Vorbei. In einem knappen Statement lässt Imray verlautbaren, dass es über 2025 hinaus keine neuen Seekarten von Imray mehr geben wird. Wie ich sie geliebt habe! Klein zusammenfaltbar, auf wasserfestem Papier gedruckt, in dem man dennoch mit Bleistift seine Kurse malen konnte … Nicht nur die Karten des englischen Kanals und der umliegenden Gewässer bis hinunter nach Gibraltar, sondern vor allem auch die der östlichen Karibik. Letztere vermessen und erstellt von dem legendären Segler Don Street an Bord seiner nicht minder legendÃ…

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