Längsseits in den Schären!

Wundersames Norwegen. Die Schärenküsten Skandinaviens sind ja einmalig in der Welt und an vielen Orten bilden sie ein wahres Labyrinth aus wirklich unzählbaren Inseln, Eilanden und Felsen – und Buchten, Fahrwasser und versteckte Wege durch die Felsen, die nur eingeweihte kennen. Und im kurzen, aber heftigen norwegischen Sommer sieht man zumindest entlang der Südküste gefühlt hinter jedem dritten Felsen Masten von dort liegenden Segelboote in die Höhe ragen; die noch häufiger vertretenen Motorboote sieht man dann ohnehin erst, wenn man um die Ecke biegt und hinter den jeweiligen Felsen schauen kann.

Hinter jedem Stein in den Schären ein Boot?

Aber wie liegen die Boote hier in den Schären? Ankern? Das ist nicht ganz unproblematisch, denn nicht überall gibt es zwischen den Steinen einen halbwegs gut haltenden Ankergrund aus Sand oder Mud. Und oft ist es dort sowieso zu tief und der Platz zum Schwojen so begrenzt, dass man schon deswegen nicht frei fliegend ankern kann. Eine beliebte Alternative ist es daher, vor Heckanker zu liegen, mit dem Bug direkt am Felsen und mit einer oder mehreren Vorleinen irgendwo an Land belegt. Manchmal an Bäumen, in Norwegen aber meistens an eigens dafür in den Felsen befestigten Augbolzen.

Längsseits am Felsen!

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Diese Art des Festmachens ist für uns Südländer, die entweder ganz konventionell Ankern oder aber im

Hafen festmachen, schon gewöhnungsbedürftig. Und es ist auch nicht immer ganz einfach, auch aus einigen der eben genannten Gründe – nicht immer hält ein Heckanker, ich habe es in Norwegen selber erlebt, dass ein Heckanker am Ende einer 20 Meter langen Leine wie ein Pendel im leeren Wasser baumelt, nur wenige Meter vom Ufer entfernt.

Wo es so schnell so tief ist, kommt die dritte, und für mich ungewöhnlichste Methode in Betracht. Und die ist, in Norwegen, offenbar sogar die beliebteste: Fender raus und längsseits gehen. Nicht am Steg, natürlich, sondern an den Schären selbst! Dazu muss man die entsprechenden Stellen und Felsen gut kennen, vor allem unter der Wasseroberfläche. Doch das Wasser ist klar und durchsichtig und man kann meist viel sehen. Vor allem, wenn man erst langsam mit dem Bug heranfährt, eine Person an Land absetzt und diese dann den Liegeplatz erkunden lässt.

Hilfen zum Festmachen

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