Wir haben eine Meereskrise! Eine Botschaft, die durch Meldungen rund um Meeresspiegelanstieg, Vermüllung und Artenschwund in der ganzen Welt weiter an Gewicht gewinnt. Klar ist: Diese Meereskrise findet nicht nur am anderen Ende der Welt statt, sondern auch direkt vor unseren Küsten.
Ohne das Meer können wir auf diesem Planeten nicht überleben. Mit den SDG 17 (weitere Infos: www.bundesregierung.de, www.out-of-school.org) haben sich Regierungen weltweit dazu bekannt, mehr für die Ozeane zu tun. Doch um Ost- und Nordsee steht es trotzdem nicht gut.
Das Ausstellungsprojekt „Meeresmenschen“ der Fotografin Barbara Dombrowski behandelt das hochaktuelle, gesellschaftspolitische Thema der Meere aus verschiedenen Perspektiven rund um nachhaltige Nutzung, Schutz oder schlicht der Existenz mit dem Meer in einer sich rasant ändernden Welt, indem es den Focus auf die Menschen und ihre Lebensrealitäten legt.
In der Ausstellung schlägt Dombrowski eine Brücke zwischen den Küsten Schleswig-Holsteins und zeigt in Portraitaufnahmen unterschiedliche Protagonist*innen, die von und mit dem Meer leben und sich auf oft sehr unterschiedliche Weise damit auseinandersetzen – einen Fischer an der Ostsee und einen Krabbenfischer an der Nordsee, einen Seegrasverwerter, eine Algen- und Miesmuschel-Farm, Wissenschaftler*innen, einen Meteorologen, eine Klimaklägerin, einen Deichgrafen, Naturschützer*innen und einige mehr. Das Ziel der Ausstellung ist es, einen Denkanstoß über den aktuellen Zustand der beiden Meere zu geben und aufzuzeigen, in welch vielfältiger, ideenreicher Weise die Menschen am, von und mit dem Meer leben, es schützen, es erforschen, Wege zwischen Naturschutz und wirtschaftlicher Nutzung finden und Probleme beseitigen.
In der Ausstellung werden die abgebildeten Personen von Landschaften und Detailaufnahmen, die ihre Tätigkeiten illustrieren, flankiert. Der visuelle Eindruck wird durch Interviewfragmente verstärkt, die in einem Audiopfad abgefragt werden können. Die Interviews leiten über einen QR Code auf die Webseite vom Ocean Summit, Projektpartner der ersten Stunde, und erlauben es den Besucher*innen, sich intensiv mit den Protagonist*innen auch jenseits des Ausstellungsbesuchs auseinanderzusetzen.
Barbara Dombrowski lebt nach ihrem Studium der visuellen Kommunikation in Dortmund und einem vierjährigen Aufenthalt in Paris seit 1996 in Hamburg. Neben Auftragsarbeiten für namhafte Magazine, Hilfsorganisationen und Direktkunden unterrichtet sie Dokumentar-Fotografie und hält Vorträge über die Visualisierung des Klimawandels. Für ihre Arbeiten erhielt sie mehrfach Stipendien und Preise. Mit ihrem Projekt „TROPIC ICE_Dialog between Places affected by Climate Change“ gibt Dombrowski dem Klimawandel ein Gesicht. Sie hat dafür indigene Gemeinschaften auf fünf Kontinenten besucht und die Menschen portraitiert – ein preisgekröntes Projekt, das unter anderem als Partner der Stadt Bonn und der UN zum COP23 auserkoren wurde. Das begleitende Buch ist im Buchhandel erhältlich.
© Barbara Dombrowski 2024, www.barbaradombrowski.com
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