Der Hummer aus der Oosterschelde wird gefeiert, jedes Jahr am dritten Donnerstag im März. Dies ist der Beginn der kurzen Fangsaison für einen angeblich ganz besonderen Hummer, einem Nachfahren des norwegischen Hummers vermutlich, der in dieser Form aber nur hier, in den Gewässern der Oosterschelde und des Grevelingermeers lebt. Und der, natürlich, ein ganz besonders delikates Geschmackserlebnis bieten soll, wenn er verspeist wird.
Was zu beweisen wäre. Gemeinsam mit einer Horde Berufskollegen, Journalist:innen von TV-Sendern und
Lokalzeitungen, entere ich ein Schiff im Hafen von Bruinisse, um die offizielle Eröffnung der diesjährigen Hummersaison auf dem Wasser zu erleben. Eine liebevolle Inszenierung bei bestem Frühsommerwetter, gekrönt durch die Anwesenheit der charmanten „Hummerkönigin des Jahres 2025“ bei uns an Bord. Miriam, im bürgerlichen Leben Projektkoordinatorin in einem größeren Unternehmen in Zierikzee, ist heute die Königin für einen Tag. Draußen, auf dem Grevelingenmeer, treffen wir auf einen Fischer, der gerade die erste Hummerreuse der Saison aus dem Wasser zieht. Siehe da, darin zappelt nicht nur einer, sondern gleich drei oder vier der glänzend schwarzen Großkrebse. Einer von ihnen wird Miriam feierlich überreicht, dieser wird im weiteren Verlauf der Fesitivitäten im Hafen von Zierikzee versteigert werden. Der Erlös daraus fließt in den Topf der Hummerforschung. Aus gutem Grund, wie wir gleich noch sehen werden.