Königliches Dänemark

Nach mehr als einem halben Jahrhundert Regentschaft – genauer gesagt nach 52 Jahren – geht Dänemarks Königin Margrethe II. in den wohlverdienten Ruhestand: Am 14. Januar 2024 wurde der jetzige Kronprinz Frederik zum neuen König gekürt und trägt fortan den Titel König Frederik X. In einer eher bescheidenen Zeremonie, etwa im Vergleich zu Charles‘ Krönung in England, wechselte der Job „König:in von Dänemark“ nun also von der Mutter zum Sohn. Die Dänen nahmen begeistert Anteil daran, immerhin ist die dänische Monarchie, obwohl in ihrer heutigen Form eher eine der modernsten, die älteste Europas. So gibt es überall im Land die Gelegenheit, einmal dem royalen Voyeurismus zu frönen, sollte man auf den Geschmack gekommen sein.

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Wer die Feierlichkeiten in Kopenhagen verpasst hat, kann also auch den Rest des Jahres noch eine (heimliche?) Leidenschaft für die dänische Hygge-Monarchie ausleben. Von Schlössern und Festungen bis hin zu königlichen Kunstsammlungen oder den Kronjuwelen gibt es in Dänemark viel zu bestaunen. Hier sind unsere Tipps für den royalen Segeltörn:

Schloss Amalienborg
Die Winterresidenz der dänischen Königsfamilie in Kopenhagen liegt nur wenige Gehminuten vom „Platz des Königs“, Kongens Nytorv, entfernt. So nah erlebt man die dänische Monarchie sonst kaum irgendwo: Wenn die Nationalflagge über Amalienborg weht, sind die Königlichen zuhause. Das Amalienborg Museum zeigt zudem einen Teil der Gemächer und Säle früherer Könige und Königinnen. Nicht verpassen sollte man auch den täglichen Wachwechsel auf dem Schlossplatz um 12:00 Uhr.

Schloss Christiansborg
Das 800 Jahre alte Schloss in Kopenhagen ist heute das politische Zentrum des Landes. Hier hat das dänische Parlament seinen Sitz, aber einige Bereiche des Schlosses werden immer noch von der königlichen Familie genutzt. BesucherInnen können die königlichen Repräsentationssäle, die Kirche und die Ruinen unter dem Schloss Christiansborg auf eigene Faust oder im Rahmen von Führungen entdecken.

Schloss Rosenborg
Rosenborg liegt im Zentrum von Kopenhagen. Mitten im Park Kongens Have bewacht die Leibgarde die Schatzkammer Dänemarks, die seit 400 Jahren die Kronjuwelen der dänischen Könige und Königinnen beherbergt. Das Renaissanceschloss wurde einst von Christian IV. erbaut, der mit seiner schillernden Persönlichkeit die dänische Geschichte stark geprägt hat.

Vor Frue Kirke
Vor Frue Kirke ist die Domkirche von Kopenhagen. Sie hat einen ganz speziellen Platz im Herzen des zukünftigen Königs Frederik X. und der neuen Königin Mary, denn hier haben sie am 14. Mai 2004 geheiratet.

Schloss Fredensborg
Schloss Fredensborg im Norden Seelands ist der am meisten genutzte Wohnsitz der königlichen Familie und wird häufig als Versaille Dänemarks bezeichnet. König Frederik IV. gab dem eleganten Barockschloss seinen Namen: Fredensborg bedeutet „Ort des Friedens“ und soll an das Ende des Großen Nordischen Krieges (1700-1721) erinnern.

Schloss Frederiksborg
Schloss Frederiksborg liegt in wunderschöner Lage auf drei kleinen Holmen im See bei Hillerød gut 40 Autominuten von Kopenhagen. Es wurde in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts erbaut und ist heute das größte Renaissanceschloss Skandinaviens. Seit dem Jahr 1878 beherbergt es auch das Nationalhistorische Museum. Am 13. Januar eröffnet hier eine neue Ausstellung zu Ehren Margrethe II. mit einer Vielzahl an Portraits der Königin – zu den bekanntesten gehört sicherlich das Werk Andy Warhols.

Parforcejagdlandschaft
Die einstige Jagdlandschaft der Könige zählt heute zum UNESCO Weltkulturerbe. Entworfen und Jahrhunderte lang von dänischen Königen genutzt, zeigen sich hier exemplarisch die Werte des Barocks in der Gestaltung der Natur.  Die Parforcejagdlandschaft gehört zum Nationalpark Kongernes Nordsjælland – das Nordseeland der Könige. Mit einer Größe von 263 Quadratkilometern ist er der zweitgrößte Nationalpark Dänemarks.

Dom zu Roskilde
Der Dom zu Roskilde ist UNESCO Weltkulturerbe, königliche Grabstätte, Architektur der Weltklasse und lebendige Pfarrkirche. 1000 Jahre dänischer Geschichte sind unter den herrlich ausgeschmückten Gewölben und in dunklen Krypten versammelt. Insgesamt 40 dänische Könige und Königinnen liegen hier begraben.

Schloss Graasten
Bereits seit den 1930er Jahren verbringt die königliche Familie ihre Sommer auf diesem Schloss. Auch der zukünftige König Frederik X. verbindet viele Kindheitserinnerungen mit Graasten. Die Schlosskirche und der Küchengarten sind für die Öffentlichkeit zugänglich, wenn die königliche Familien gerade nicht in ihrer Sommerresidenz weilt.

Schloss Marselisborg
Schloss Marselisborg bei Aarhus in Jütland ist die Sommer- und Weihnachtsresidenz der königlichen Familie. Wenn sich die königliche Familie im Palast aufhält, findet jeden Tag um die Mittagszeit ein Wachwechsel statt. Wenn die Royals gerade nicht in der Residenz sind, ist das Schlossgelände einschließlich des Rosengartens für die Öffentlichkeit zugänglich.

Kongernes Jelling
Die Runensteine von Jelling, einem kleinen Ort in der Nähe von Vejle in Ostjütland, gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie berichten vom legendären Harald Blauzahn, dem ersten König eines vereinigten Dänemarks vor mehr als 1.000 Jahren. Auch Königin Margrethe II. stammt von Harald Blauzahn ab – das erklärt vielleicht ihre Abenteuerlust!

Schloss Koldinghus
Das 750 Jahre alte Schloss war über Jahrhunderte eines der wichtigsten Königsschlösser des Landes. Heute ist das aufwendig restaurierte Koldinghus ein modernes Museum mit internationalen Sonderausstellungen. Zur Zeit beherbergen die alten Mauern unter anderem die Ausstellung „Flora Danica – das wildeste Tafelservice der Welt“ rund um das berühmte Porzellan-Service von Royal Copenhagen. Eine Spezial-Edition mit Monogramm war das offizielle Hochzeitsgeschenk des dänischen Volkes an den zukünftigen König Frederik X. und seine Frau Mary.

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