Es sind zwei unverwechselbare Landmarken in der südlichen Ansteuerung in den Sund: Møns Klint auf der gleichnamigen Insel, mit 182 Metern die höchste Steilküste Dänemarks, und, etwas weiter nördlich, Stevns Klint auf Seeland. Die dortigen, „nur“ 41 Meter hohen Klippen zählen sogar zum UNESCO Weltnaturerbe. Die einzelnen Sedimente der 20 Kilometer langen Felsformation wurden vor 65 Millionen Jahren aus Kreide und Kalkstein gebildet und geben ebenso wie die Kreidefelsen von Møn einen faszinierenden Einblick in die Entstehungsgeschichte Dänemarks.
Glücklicherweise sind hier wir dort schöne Häfen in relativer Nähe, von denen man einen Landausflug zu den Sehenswürdigkeiten organisieren kann: Klintholm beim Møns Klint und Rødvig beim Stavns Klint.
GeoCenter Møns Klint
Das GeoCenter Møns Klint thront hoch oben auf den Kreidefelsen mit herrlichem Blick über die Ostsee. Hier lernen Gäste etwas über Dänemarks „wilde“ Vergangenheit – über das Tertiär mit seinen Meteoriteneinschlägen und Supervulkanen, über das Quartär mit gigantischen Eisgletschern und über die Erschaffung der unterschiedlichen Landschaften. Von Ende Juni bis Mitte August erzählen Guides zudem bei Führungen am Klippenstrand, wie Møns Klint und ihre einzigartige Flora und Fauna entstanden ist. Mit etwas Glück findet man dabei auch sein eigenes 70 Mio. Jahre altes Fossil! www.moensklint.dk/de
Møns Klint von See. Foto: Sascha Bendix
Europas abwechslungsreichster Wanderweg
Segler:innen sind ja nicht immer so gut zu Fuß, aber hier könnte man eine Ausnahme machen. Der Wanderweg „Klintekongens Rige“ (Das Reich des Kreidefelsenkönigs) auf der dänischen Ostseeinsel Møn soll tatsächlich der abwechslungsreichste Wanderweg Europas sein. Der 14,8 Kilometer lange Rundwanderweg im Naturschutzgebiet Møns Klint führt entlang von Kreideküste und Strand, durch urige Buchenwälder, Heide und offene Weidelandschaft. Man muss ja nicht gleich die ganz große Runde an einem Stück gehen! Das Deutsche Wanderinstitut vergab bei der Zertifizierung 102 Punkte. Informationen und eine Karte zum Wanderweg Klintekongens Rige gibt es unter www.klintekongensrige.dk/de und www.wanderinstitut.de/premiumwege/daenemark/klintekongens-rige/
Møns Klint, Foto: Daniel Villadsen
Stevns Klint Experience
Stevns Klint wurde im Jahr 2014 in die Liste des UNESCO Weltnaturerbes aufgenommen. Wie kein anderer Ort zeigt die Steilküste die Auswirkungen des Asteroideneinschlags, der vor rund 66 Millionen Jahren mehr als 50 Prozent allen Lebens auf der Erde vernichtete, einschließlich der Dinosaurier. Die Dauerausstellung in dem 2022 eröffneten Besucherzentrum Stevns Klint Experience im Boesdal Kalkbruch ermöglicht eine interaktive Reise in eben diese Vergangenheit Dänemarks. Ein unterirdischer Pfad führt die BesucherInnen im Anschluss bis zur 41 Meter hohen Steilküste. Weitere Informationen unter www.sudseeland-mon.de/urlaub/hoehepunkte/stevns-klint-experience.
Wandern an der Felskante
Und noch einmal Wandern. Die Route „Trampestien“ (Trampelpfad) auf Stevns Klint erstreckt sich auf 22 Kilometern von Bøgeskov Havn im Norden bis zur Hafenstadt Rødvig im Süden und führt an vielen Stellen direkt entlang der steilen Felskante. Auf dieser Strecke hat man buchstäblich Geschichte unter den Füßen. Eine der spektakulärsten Attraktionen auf dem Weg ist sicherlich die auf der Klippe thronende Kirche Højerup Gamle Kirke, deren Chorraum bereits ins Meer gestürzt ist.
Bootstour an der Steilküste
In erster Linie ist die dünne Schicht aus Fischton, die deutlich an der Klippe von Stevns Klint zu sehen ist, der Grund für die Ernennung zum UNESCO-Weltnaturerbe. Sie ist das Zeugnis für den katastrophalen Meteoriteneinschlag, bei dem einst nur rund 40 Prozent aller Tiere und Pflanzen auf der Erde überlebten. All dies konnten WissenschaftlerInnen aus der Untersuchung des Fischtons ableiten. Den besten Blick auf die helle Schicht und die Klippen von Stevns Klint hat man vom Wasser aus, vom eigenen Schiff. Oder bei einer zweistündige Bootstour mit Klintens Boattours.
Weitere Informationen zu Stevns Klint und Møns Klint unter www.sudseeland-mon.de/naturerlebnisse und www.moensklint.dk/de