Die Seglerin und Malerin Tina Campos lebt und arbeitet an, beziehungsweise auf der Schlei. Ihr Atelier befindet sich auf dem Hausboot „Lille Artnis“, wo sie, wie sie schreibt, der freie Blick aufs Wasser immer wieder inspiriert. Und natürlich liebt sie es, Segelbooten nachzuschauen, sofern sie nicht gerade selber segelt: „Ebenso liebe ich es, Segelboote zu beobachten, die je nach Wind- und Segelrichtung aus meiner Perspektive jeden Augenblick anders aussehen, und immer wunderschön! Den Zauber des Lichts und die Kraft und Dynamik der Segelboote im Spiel mit Wind und Wellen in leuchtenden Farben abzubilden erfüllt und erfreut mich.“
Bei der Vernissage der Ausstellung
Folgerichtig malt sie am liebsten auf Segeltuch – genauer: auf gebrauchten Segeln. Solchen also, die ein langes Leben im Wind hinter sich haben: „Ich male immer auf gebrauchten Segeln, die ein gelebtes Leben in ihrem Gewebe tragen, das manchmal direkt sichtbar und spürbar ist, manchmal aber erst durch die Begegnung mit der Farbe zutage tritt. Die Strukturen, die in dem jeweiligen langen Segelleben entstanden sind, sind oft auf den ersten Blick nicht deutlich zu erkennen und überraschen mich beim Malen immer wieder. Es ist eine lebendige Begegnung der Farben und meiner Technik auf der einen Seite und den Strukturen des Tuchs auf der anderen.“
Noch etwas ergibt sich daraus. Ihre Werke möchte Tina Campos nicht in einem statischen Rahmen eingesperrt sehen. „Ich mag es, wenn meine Segelbilder an der Wand frei, fast unsichtbar, aufgehängt werden, auf jeden Fall ohne Rahmen. So ist der Charakter des Segel bei jedem Windzug in leichten Bewegungen noch präsent.“
Aktuell sind ihre Bilder in einer Ausstellung im Rathaus von Deutschlands kleinster Stadt, Arnis, zu sehen (Lange Straße 17, Arnis), die noch bis zum 17. September läuft. Die täglichen Öffnungszeiten finden sich jeweils aktuell auf ihrer Webseite.