“The Power of Love”: Das ist nicht der Buchtitel, könnte er aber sein. Der Song jedenfalls – für alle jüngeren Menschen: Nummer 1 Hit von „Frankie goes to Hollywood“ Anno 1984 – taucht im Buch öfter mal auf, vor allem ist es das eigentliche Thema. Worum geht es sonst? Vielleicht darum: Ein verlorener Mann, sein Keramikschaf und sein Universum. Und die für ihn wichtigsten Personen, die allesamt ihr heftiges Päckchen zu tragen haben.
Der Roman „Flamingo“ von Rachel Elliott ist ein wunderbares Buch mit einer zwar traurigen Geschichte, aber dennoch ist es geradezu ein Fest von verschiedener Arten der Liebe, und der Zärtlichkeit. Wie auch schon ihr erstes bei „mare“ erschienene Buch, „Bären füttern verboten“. Es geht um tiefe, verschüttete Gefühle und komplizierte Beziehungen, aber auch um liebenswerte, schrullige Persönlichkeiten und wie sich das Beziehungsgeflecht untereinander auf alle auswirkt, spontan und langfristig. Es geht um Kinder und Eltern und Zugehörigkeit und vieles mehr, auch von unterschiedlichen Wahrnehmungen der Wahrheit. In klaren Sätzen und knappen Dialogen schafft die Autorin es, wirklich große Emotionen mitfühlend erlebbar werden zu lassen. So berührt dieses Buch seine LeserInnen tief, ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden wirklich gleichgültig lassen könnte. Eher sollte man an der einen oder anderen Stelle ein Taschentuch für die Tränen parat haben… Dabei ist es auf keinen Fall kitschig, sondern vor allem Unterhaltend, oft witzig, immer klug.
Und nach all den Verwirrungen und Tragödien gibt es ein versöhnliches Ende, denn bei aller Verzweiflung überwiegt immer die Hoffnung. Damit gibt uns diese Geschichte ein großes Versprechen: dass nämlich am Ende immer jemand da ist für dich.
Fazit: Herzerwärmend und unbedingt lesenswert!