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Die norwegische Sonnenbrise: Solgangsbris

Neulich war ich für ein paar Tage zum Segeln in Südnorwegen eingeladen, eine willkommene Gelegenheit, da ich es in diesem vom Wetter verkorksten Sommer, zumindest in der Region Limfjord, Skagerrak und Lista, nicht wie geplant mit meinem eigenen Boot her gesegelt war. Und da war sie wieder, die „Solgangsbris“, die ich von früheren Reisen gut kannte, aber in der Zwischenzeit fast vergessen hatte. Die „Sonnenbrise“, die vor allem im Frühsommer auftritt, aber auch bis in den August hinein noch heftig wehen kann.

Die „Solgangsbris“

Land- und Seewinde sind ja an sich kein ungewöhnliches Phänomen, aber hier an der norwegischen Südküste ist der „Sonnenwind“ besonders stark ausgeprägt. So sehr, dass man an warmen, sonnigen Tagen die Uhr danach stellen kann, wann man womöglich sogar reffen muss, wenn man an der Küste nach Südwesten segeln möchte.

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Tagsüber heizen sich die Felsen durch die Sonner schneller auf, als das Wasser

Warum ist das so? Vermutlich heizen sich die Steine und Schären besonders stark und schnell auf, das Wasser im Skagerrak ist dagegen auch im Sommer noch frisch, die Sonne dazu intensiv, vor allem hier

an diesen wunderbaren, klaren nordischen Tagen. Ab mittags beginnt es an solchen Sonnentagen zuverlässig zu wehen, am stärksten zwischen 14 und 16 Uhr, mit lokalen Varianten je nach Topografie (Engen, Düsen, viele Felsen). Es kann dann wirklich mühsam sein, tagsüber gegenan zu segeln, denn die „Sonnenbrise“ weht hier nicht rechtwinklig auf die Küste zu, sondern, wegen des Corioliseffekts, parallel dazu aus Südwest. Wer diese wundervolle Küste erforschen möchte, sollte dies also am besten von Südwesten aus tun und nach Nordosten segeln, nicht umgekehrt.

Die Solgangsbris tritt an den sonnigen Sommertagen an der Küste auf, wenn die Sonne gut wärmt und das Meer kalt ist. An schönen Sommertagen beginnt die Sonne am Morgen die Felsen aufzuheizen, während das Wasser kühl bleibt. Über Land steigt die warme Luft auf und der Luftdruck über dem Meer ist dann höher als über Land. Der Wind weht vom hohen zum niedrigen Druck um den Unterschied auszugleichen.

Im Laufe des Nachmittags nimmt der Wind stetig zu,…

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