Melvin Fink: Held über Nacht – Mini Transat

Melvin Fink, Held über Nacht

Wie ist es wirklich, an der Mini Transat teilzunehmen? Was treibt einen dazu an, mit einem nur 6,50 Meter kurzen Boot unter Regattabedingungen von Frankreich über die Kanaren nach Guadeloupe in der Karibik zu segeln? Wie Wahnsinnig muss man sein, um das auf sich zu nehmen?

Diese Fragen werden hier eher oberflächlich abgehandelt. Wahnsinnig jedenfalls scheint Melwin Fink nicht zu sein, im Gegenteil, im Buch kommt der damalige Teenager ziemlich rational und abgeklärt rüber, vor allem wirkt er sehr ehrgeizig. Was im Buch allerdings wirklich gut beschrieben wird, ist diese eine Entscheidung, die ihn „über Nacht“ bekannt werden und ihn letztendlich die erste Etappe des Rennens gewinnen ließ: Bei einer hereinkommenden Sturmwarnung und der Empfehlung der Rennleitung an die TeilnehmerInnen, besser einen Schutzhafen anzulaufen, weiter zu segeln. Denn Melwin analysiert die Situation, bespricht sich mit einem befreundeten Segler, der in seiner Nähe segelt, und fällt dann seine Entscheidung. Schließlich ist er der Skipper, für sich und sein Boot verantwortlich. Niemand sonst.

Natürlich macht er sich diese Entscheidung nicht einfach, und der Weg dorthin wird im Buch ebenso unaufgeregt wie nachvollziehbar beschrieben. Die Folgen ebenfalls, sein Sieg in dieser ersten Etappe, dank dessen er am Ende des Rennens mit einem dritten Platz sogar noch aufs Podium kommt. Aber auch die Zweifel, ob er selbst es richtig gemacht hat, ob es fair war gegenüber den anderen TeilnehmerInnen, die der Empfehlung der Regattaleitung gefolgt waren, und die Kritik von außen, von den unvermeidlichen Besserwissern und Bedenkenträgern, die er jedoch eher am Rande behandelt. Wichtiger ist ja auch, wie er selbst damit klargekommen ist.

Auch eher am Rande wird deutlich, dass es letztendlich wohl eher die Regattaleitung selbst war, die es quasi vermasselt hat. Melwin fühlt sich ungerecht behandelt, schüttelt aber auch das schnell wieder ab – so jedenfalls wird es hier beschrieben.

Fazit? Für Fans der Mini Transat und des Einhandrennsegelns auf See ist es sicherlich ein Muss, diese Buch zu lesen, aber nicht nur für die. Immerhin tauchen wir lesenden kurz ein in die verrückte Welt des Mini Transat. Auch, wenn die eingangs gestellten Fragen nur Ansatzweise behandelt werden. Am Ende ist es vielleicht doch nur das große Abenteuer im Leben eines jungen Mannes gewesen? Oder dann doch der Beginn einer großartigen Karriere als Segelprofi? Wir wissen es, leider, nicht…

Dennoch, die Lektüre hat trotzdem Spaß gemacht, denn am Ende wird hier natürlich eine ganz großartige Geschichte gut lesbar erzählt.

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