In der Seefahrernation England hat man oft eine erfrischend unkonventionelle Einstellung zum Segeln. Auf der einen Seite gibt es die teils extrem konservativen Yachtclubs, die gerne ihre geliebten und schrulligen Traditionen pflegen, ganz unbeeindruckt davon, dass sich dabei hin und wieder der Lächerlichkeit preisgeben. Auf der anderen Seite aber gibt es viele kleine, familiäre Clubs und noch mehr segelnde Menschen, die großen Wert auf Individualität und Unabhängigkeit legen.
Anders gesagt, Yachtgebräuche sind außerhalb der elitären Vereine wie etwa der Royal Yacht Squadron oder dem Royal Thames Yacht Club eher weniger wichtig, vernünftige Seemannschaft dagegen schon. Und da gilt eher „Sinn macht, was funktioniert“, als das andernorts zu oft gehörte „das hat man schon immer so gemacht“. Seemannschaft also nicht als starres Regelwerk, sondern eher als eine vernünftige Grundeinstellung, mit Sachverstand und vor allem gesunden Menschenverstand.
Und genau hierhin passt dieses kleine Buch mit den „101 besten Tipps und Tricks“ für stressfreies Segeln. Angefangen mit dem lapidar klingenden, aber sehr nützlichen Tipp „Vermeiden Sie Situationen, die gute Seemannschaft nötig machen“. Sich also möglichst so verhalten, dass erst gar kein Stress aufkommt. Statt sich, wenn eine Situation schon schwierig oder gar gefährlich ist, daraus zu befreien. Dieses Buch hilft dabei.
Alles, was hier an Tipps steht, ist richtig und klasse. Einige werden schon mehr davon kennen als andere, vor allem noch nicht so ganz erfahrene SeglerInnen bekommen hier einen wertvollen Fundus an „sachdienlichen Hinweisen“ – doch auch, wer glaubt schon alles zu wissen, findet hier garantiert noch die eine oder andere Anregung.
Also, unbedingt empfehlenswert auch für die Bordbibliothek.